Sonntag, 20. Mai 2012

Hintergrund Teil 2

Die erste Hürde war, wie sage ich es meinem Mann? Eigentlich wollte ich es ihm erst sagen, wenn wir umgezogen sind und uns eingelebt haben. Doch bei der Haussuche merkte ich, dass es ein Unterschied ist ob wir etwas für vier oder für fünf Personen suchen. Ich steckte etwas in der Klemme. Er freute sich auf den neuen Job und hatte Spaß an der Haussuche, aber er war auch angespannt wie der neue Job wohl tatsächlich sein wird. Eigentlich kein guter Zeitpunkt um über Familienzuwachs zu reden.

Ich wollte auf jeden Fall eine Diskussion vermeiden und sagte zu ihm: "Ich muss Dir etwas sagen." Verwunderter Blick. "Keine Angst, nichts Schlimmes." Etwas entspannterer Blick. "Seit einiger Zeit spüre ich eine ganz tiefe Sehnsucht in mir." Dabei schaute ich ihn tief in die Augen, sagte nichts mehr und hielt mir die Hände auf meinen Bauch. Er wusste sofort was ich meine. "Ich will es nicht jetzt. Ich dachte so in einem Jahr können wir anfangen. Ich hätte es Dir auch gerne erst dann gesagt, weil ich weiß, dass Du Dich im Moment mit anderen Dingen beschäftigst, aber es beeinflusst unsere Haussuche." Verständnisvolles Nicken. "Du musst auch nicht jetzt sagen, ob Du das willst oder nicht. Es ist ja noch viel Zeit bis dahin." Er war sehr berührt und mir wurde auf einmal bewusst, dass es eine enorme Liebeserklärung ist, wenn eine Frau ihrem Mann sagt, dass sie noch ein Kind mit ihm haben möchte. Den ganzen Tag über schaute er mich an, als wäre ich schon schwanger, legte zwischendurch den Arm auf meine Schulter, schaute mich vielsagend an, half extrem viel mit im Haushalt, was er eh schon viel macht, aber an dem Tag war es einfach auffällig viel. Ich fühlte mich behandelt wie eine Königin. Ein guter Anfang.

Sat Nam  

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