Sonntag, 30. September 2012

G a n z l a n g s a m

Heute waren wir soviel im Traumzustand, dass ich das Gefühl hatte gar keinen anderen Zustand mehr zu erleben. Als ich in der Mittagspause beim Chinesen zur Essensbestellung stand, sah ich auf die Kasse und vertiefte mich in die LED-Buchstaben, als ich vor einem Schaufenster stand, tauchte ich in die farbprächtige Welt der Gummistiefel mit weißen Punkten ein und beim Bäcker sahen die Sonnenblumenkerne auf den Brötchen wie eine verzauberte Hügellandschaft aus.... Das Schöne am Traumzustand ist die Verwendung im Alltag. Ich kann mich jederzeit davonträumen und sorge somit für Entspannung in meinem Körper. Ich lasse los und kann es geschehen lassen.

Um hinein zu kommen, kann ich auf einen Punkt starren oder auch mein Denken verlangsamen. Beispielsweise denke ich K a u g u m m i  im Zeitlupentempo, oder ich spreche g a n z  l a n g s a m. Oder ich chante ein Mantra in meinem Kopf und dehne die Silben aus: Raaaaa  Maaaaa Daaaaa Saaaaa .... Eine effektive und gute Methode um zur R u h e  zu kommen...

Sat Nam

Samstag, 29. September 2012

Traumzustand

Heute hatte ich Sat Nam Rasayan - Ausbildung in Hannover. Wir haben gelernt wie wir mit dem Traumzustand heilen können. Im Traumzustand kann ich mich wunderbar entspannen. Auch am Tag wenn ich inne halte, auf einen Punkt oder Kerze starre. Bei Vögeln träumt sogar immer eine Gehirnhälfte im Wechsel, so sind sie entspannt und gleichzeitig wach und aktiv. Bei uns Menschen träumt auch immer ein Teil. Manchmal nimmt dieser Teil überhand, z.B. beim Autofahren. Plötzlich stehen wir in einer Straße und denken, upps, wie bin ich denn hierhin gekommen? Ich wollte doch eigentlich ganz anders fahren...

Die nächste Tage schreibe ich mehr darüber.

Sat Nam

Freitag, 28. September 2012

tiefe Entspannung und Unkrautangebote

In der heutigen Kinderyogastunde las ich ein Yogamärchen vor und immer wenn eine bestimmtes Wort vorkam (z.B. der Zauberer, der Krebs, die Welle), mussten die Kinder diese Yogahaltung einnehmen. Das ist anstrengend weil sie sich zum einen gut auf den Text konzentrieren und zum anderen ständig vom passiven Zuhören ins aktive Tun wechseln müssen. Danach gab es die Tiefenentspannung. Nach 7 Minuten sagte ich, sie können sich recken und strecken damit sie langsam wieder "zurückkommen", doch es tat sich nichts. Sie waren alle tief und fest eingeschlafen. Die Musik war aus, ich wartete, ich redete, doch nichts geschah, bei niemanden. Erst als ich mehrmals die Klangschale schlug, bewegten sie sich. Auch danach wollten sie nur noch Mandalas malen und Yogamusik hören. So eine Erfahrung hatte ich bisher noch nicht gemacht. Ich hoffe, die Eltern haben heute Abend keine Probleme ihre Kinder zum Einschlafen zu bringen... ;-)


Mir ist heute bewusst geworden, dass es sehr viele Gelegenheiten gibt, wo mir andere ihr "Unkraut" anbieten. Manchmal präsentieren sie es mir wie einen Blumenstrauß. Es ist ja nicht böse gemeint, es ist nur wichtig, dass ich das Unkraut nicht in meinen Garten einpflanze, also nicht zu einem leidvollen Gedanken meinerseits ausbaue. Nach schönen Pflanzen Ausschau zu halten macht dafür umso mehr Spaß. Davon nehme ich gerne ein paar Ableger...

Sat Nam


 

Donnerstag, 27. September 2012

Faszination Hypophyse

Die Kleine war überraschend schnell wieder gesund und konnte zum Schwimmkurs gehen... Wie gut, dass ich kein unnötiges "Unkraut" gezüchtet hatte.

Heute Abend will ich eine Übungsreihe zum Thema "Hypophyse" im Yogakurs anleiten. Sie wird auch Hirnanhangdrüse genannt, liegt am Hypothalamus (Zwischenhirn) und steuert die Hormone im Körper. Sie wirkt u.a. auf die Schilddrüse, Nebennieren, Eierstöcke und Hoden. Sie reguliert den Milchfluss beim Stillen und sorgt dafür, dass sich die Gebärmutter nach der Geburt wieder zusammenzieht. Sie ist für Wachstum, Fortpflanzung und tägliche Verdauung zuständig. Obwohl sie nur ganz klein ist, hat sie eine große Verantwortung.

Und das Schöne ist, durch Yogaübungen kann sie gezielt beeinflusst werden. Sie ist verbunden mit dem dritten Auge, dem Drüsen- und Nervensystem. Wenn wir verspannt sind und viel Stress haben, liegt oft die Stirn in Falten (3. Auge), die Nebennieren arbeiten nicht richtig und bei den Frauen verkrampfen sich zudem noch die Eierstöcke, d.h. es sind gleichzeitig viele Organe betroffen. Stress gehört zum Leben und ein bisschen brauchen wir auch davon, aber wenn es zum Dauerzustand wird und wir verlernen zu entspannen, wird es kritisch. 

Das Gute ist, da alles miteinander verbunden ist, kann ich mich z.B. als Sofortmaßnahme auf das dritte Auge konzentrieren, lang und tief atmen, und kann dem Stress entgegenwirken.

Sat Nam

  

Mittwoch, 26. September 2012

Lass Dich überraschen...

Bei meiner 31minütigen Meditation durchlebte ich heute wieder mehrere Schichten des Bewusstseins. Von nervlicher Angespanntheit "Wann ist diese Zeit bloß zu Ende?" über "Wieviel Minuten sind es eigentlich noch?" zu Träumereien. Ich fing mitten im Chanten von "Adi Shakti" an zu träumen, sah Bilder und fing plötzlich an zu reden. Da wachte ich dann auf und kam zum Mantra singen zurück. Eine merkwürdige Erfahrung, die ich bis dahin nicht kannte. Es war schön, das Mantra als Halt zu empfinden, dass mich immer wieder in die Mitte zurückbrachte.

Ich bemerke auch ein Überschreiben alter Muster. Wenn die Dinge nicht so laufen, wie ich sie gerne hätte und ich nicht weiß, wie es wohl weitergehen wird, denke ich nicht mehr an das Negative oder Positive, sonderen gehe in eine andere Haltung: Überraschung! Ich lass mich einfach überraschen, mal sehen wohin die Reise geht. Eine echte Befreiung. Das tut mir unglaublich gut. Ich weiß zum Beispiel nicht vorher, wieviele Teilnehmer zum Yogakurs kommen. Ich kann darüber grübeln oder mich überraschen lassen. Oder die Kleine ist im Moment erkältet und konnte daher heute nicht zum Schwimmkurs gehen, was wirklich Schade ist, weil der Kurs über zwei Wochen täglich stadtfindet und sie eine begeisterte Wassermaus ist. Ich weiß nicht, ob sie morgen wieder hingehen kann, ich weiß nicht, ab wievielen Fehltagen sie wieder von vorne beginnen muss.... Ich kann unendlich über alle Möglichkeiten nachdenken oder mich zurücklehnen und mich überraschen lassen... 

Sat Nam

Dienstag, 25. September 2012

schöner Garten für Kinder

Gestern Abend kam ich mit meiner Großen zufällig auf das Thema Kleshas. Ich erzählte ihr, dass das Unkraut im Kopf ist. Da sie sehr gerne gärtnert und auch ein eigenes kleines Beet im Garten hat, war sie von dieser Idee ganz angetan. Sie wollte mehr wissen. Ich erklärte ihr die ersten beiden Arten (Avidya = Interpretation und Asmita = Identifikation) kindgerecht. "Aber Mama, das ist doch klar, wenn mich ein Mann im Bus grimmig anschaut, dann denke doch höchstens für einen kurzen Moment, dass das an mir liegt und wenn ich dann weiter denke, dann ist doch klar, dass das nicht an mir liegt." Schön, wenn sie das so sehen kann, dachte ich. Zu Asmita sagte sie lachend: "Upps, Mama, das kenn' ich, das mach' ich auch manchmal." Stille. "Aber das mache ich dann nicht die ganze Zeit, irgendwann merke ich, dass das blöd ist." Es war herrlich für mich ihr zuzuhören. Dann strahlte sie und meinte: "Mama, ich stell' mir das gerade vor. Dass über meinem Kopf ein schöner Garten schwebt. Das gefällt mir. - Aber Mama, denke tue ich doch immer. Ohne Denken geht es doch gar nicht, oder?" - "Doch durch Mantren singen in einer Meditation kannst Du ruhiger werden und dann können sich auch Momente der Ruhe einstellen." - "Ja, wenn ich Sa Ta Na Ma denke, dann kann ich nicht an was anderes denken." - "Ja, und wenn Du das längere Zeit machst, dann tritt das immer mehr in den Hintergrund und es wird still."  Das musste sie erst einmal verdauen.

Das liebe ich besonders am Yoga, dass ich meinen Kindern echtes Handwerkszeug fürs Leben mitgeben kann. Ich habe Antworten und kann die Ideen meiner Kinder Ernst nehmen und ihnen Werte vermitteln, weil ich selbst welche habe.

Sat Nam

Montag, 24. September 2012

weitere Unkrautarten

und weiter geht es mit dem Unkraut im Kopf:

3. Raga = Wunsch: Ich will unbedingt etwas haben, glaube, dass ich nur dann wirklich glücklich bin. Spätestens wenn ich es dann habe, spüre ich, dass tatsächliches Glück nicht davon abhängt. Es ist die Wurzel von Unzufriedenheit. Ich sitze am Strand und sehe einen traumhaften Sonnenuntergang, doch ich denke, dazu fehlt noch ein Lagerfeuer und Musik. Außerdem bietet es guten Nährboden für Süchte. 

4. Dvesha = Ablehnung, Angst vor Veränderungen: Aufgrund negativer Erfahrungen (z.B. werde ich in Italien bestohlen und glaube seitdem, alle Italiener sind Diebe) entstehen Gedankenmuster, die keine neuen Erfahrungen zulassen wollen. Hiermit ist nicht Vorsicht gemeint, z.B. das Auto abschließen, sonderen das Verweigern von neuen Möglichkeiten.

5. Abhinivesha = Furcht und Ängste aller Art: Existenz- und Zukunftsängste, Unsicherheiten, Panik, etc...

Das Wesentliche dieser Kleshas ist, dass unsere Gedanken Müll produzieren, der uns nicht gut tut. Es nützt nichts, die Gedanken zu verdammen oder gegen sie anzutreten ("Jetzt seid endlich leise!"). Entscheidend ist das Bewusstsein darüber, wie dieser Mechanismus funktioniert. Ich erlebe etwas und es entstehen Gedanken, was davon Unkraut ist und was nicht, ist der erste Schritt den eigenen Gedankengarten zu pflegen. Ich kann Unkraut entstehen lassen oder nicht. Wenn ich weiß wozu mein Verstand in der Lage ist, kann ich mich für neue Wege entscheiden. Ich kann, muss mich aber nicht im Dschungel verlieren. Mir hilft es, wenn ich meinen Verstand anspreche: Ich weiß, Du meinst es nicht böse, aber können wir zur Abwechslung mal eine andere Platte auflegen? Ich glaube, dass der Verstand uns eigentlich nur helfen möchte. Wir müssen ihm "nur" zeigen, wie er das für uns tun kann.

Interessant ist es, wenn ich meine Kinder bei ihren Gedankenspielen beobachte. Die Große liebt Asmita (Identifizierung, Ego) und sagt: "Ich kann das sowieso alles nicht. Ich bin die Allerdümmste!" Nur wie ich ihr helfen kann, dieses Unkraut zu ziehen, weiß ich noch nicht so genau... 

Sat Nam 
 

Sonntag, 23. September 2012

Der Geist und die Realität

Heute habe ich mit der Kleinen einen Spaziergang gemacht. Erst wollte ich nicht, dass sie mitkommt, weil ich dachte, ich möchte doch in meinem Tempo gehen und nicht warten bis die fünfjährige um den nächsten Waldweg geschlendert kommt. Doch ich wurde eines besseren belehrt. Ich bin mit meinem Bauch mittlerweile auf ihrem Level angelangt. Sie lief sogar manchmal vor mir und rief: "Mama, nun komm' schon!" Meinen Gang passe ich meinem Zustand relativ leicht an, doch mein Geist ist teilweise noch nicht in der Realität angekommen. 

Dazu passt der Lesestoff zur Prüfungsvorbereitung, die Kapitel über Yogaphilosophie. Kleshas ist sind Thema. Das ist geistiges Unkraut. Es sind Gedanken, die verantwortlich sind für menschliches Leiden:

1. Avidya = Unwissenheit bzw. falsches Wissen/Täuschung. Es bedeutet das Interpretieren von Situationen. Wenn z.B. jemand grimmig schaut, interpretiere ich dies als hätte er etwas gegen mich, dabei hat er vielleicht einfach nur einen schlechten Tag. Es kann sogar sein, dass diese Interpretation zu einem festen Muster wird und ich grimmige Gesichtsausdrücke immer wieder als Angriff gegen mich interpretiere. Das ist dann falsches Wissen, dem ich blindlings folge. Oder ich spüre intuitiv was gerade in einer Situation los ist, glaube aber, dass das nicht stimmen kann und im nachhinein stellt sich die Intuition als richtig heraus. Der Kern von Avidya ist Vergänglichkeit. Es kann sein, dass die Person etwas gegen mich hatte, es kann aber auch ganz anders sein. In dem einem Moment ist es so und in dem anderen ist es wieder anders. 

2. Asmita = Identifikation mit dem Ego. Ich will unbedingt besser sein als jemand anders oder ich ergieße mich in Selbstmitleid ("Immer passiert nur mir so etwas."). Dahinter verbirgt sich die Angst als Versager zu gelten von der ich mich absolut leiten lasse.

Die anderen drei Kleshas beschreibe ich morgen. Jetzt muss ich erst einmal die Kinder ins Bett bringen und danach wartet schon das Sofa auf mich...

Sat Nam

Samstag, 22. September 2012

Drei Kids auf einem Sitz

Gerade haben wir den Härtetest für unseren kleinen Zweitwagen (Suzuki Splash) gemacht: Drei Kinder auf der Rückbank mit Sitzerhöhungen. Für eine Weltreise wäre es sicherlich zu eng gewesen, aber für normale Fahrten war es ausreichend. Ralf und ich staunten. Ich weiß noch als ich das erste Mal die Zweite im Maxi Cosi anschallte und ein Sitz weiter die Große saß. Ich drehte mich zu ihnen um und ein wohlig warmes Gefühl durchfuhr mich. Und nun entsteht Nr. 3 und ich bekam eine Ahnung davon, wie sich dieser Moment anfühlen wird, wenn alle nebeneinander sitzen werden und ich am Steuer bin. Die Vorfreude steigt...

Als Hausaufgabe zum nächsten Ausbildungswochenende der Yogalehrerausbildung haben wir den Ausbau einer Meditation unserer Wahl auf 31 Minuten bekommen. Da ich täglich die Adi Shakti für die Schwangerschaft 11 Minuten mache, erweiterte ich sie. Über eine halbe Stunde im Yogasitz ein und dasselbe Mantra chanten ist schon eine Herausforderung. Ich schaute zwischendurch mindestens dreimal auf die Uhr. Ich möchte es gerne für zwei Wochen durchhalten. Vom Meditationsgefühl macht die längere Zeit natürlich viel aus, als würde ich tiefere Schichten dieser Energie wahrnehmen können.  Es entstand mehr Ruhe im Geist, teilweise totale Stille, obwohl ich weiter chantete.

Sat Nam

Freitag, 21. September 2012

Kinder sehnten sich nach Ruhe

Die Kinder, die heute ins Yoga kamen, kenne ich vom Ferienkurs, der in den Räumen der evangelischen Familienbildungsstätte stattfandt. Dort haben sie sich anders verhalten. Ich nahm etwas wahr, was mir bei der ersten Stunde letzten Freitag auch schon aufgefallen war. Dass mein hauseigener Yogaraum, der nun seit Mai täglich mit Yogaenergie gefüllt wird, eine entspannte Wirkung hat. Die Kinder legten sich auf ihre Matten und kuschelten sich in ihre mitgebrachten Decken. Sie kamen unglaublich schnell zur Ruhe. Ich spürte eine tiefe Sehnsucht nach Stille. Sie redeten kaum, atmeten tiefer durch, streckten sich und warteten ab. Ich musste sie richtig animieren um in die Bewegung zu kommen. Dann machten sie auch prima mit, doch sie freuten sich auch sehr als ich sagte, dass es jetzt zur Entspannung geht. Sie lagen 7 Minuten friedlich auf ihren Plätzen, ein Kind schlief sogar ein, sehr ungewöhnlich für eine zweite Kinderyogastunde.

Wir haben gerade die Nachbarn zu Besuch. Ich habe nur eben die Kleine ins Bett gebracht und gehe jetzt wieder hinunter.

Sat Nam

 

Donnerstag, 20. September 2012

Es geht weiter

Im gestrigen Schwangerenyogakurs war eine Teilnehmerin da, die Zweite hat unsere Hausnummer nicht gefunden, es war wohl schon zu dunkel, aber sie ist nächste Woche dabei. Dann geht es wahrscheinlich mit drei Frauen weiter. Auch wenn "nur" eine werdende Mutter da war, war es eine sehr schöne entspannte Stunde. Yoga mit Schwangeren hat eine besonders entspannte Atmosphäre, mit dem puren Leben im Bauch ist das Empfinden für feine Energie leichter und ich bin ganz "high" ins Bett gegangen...

Im Kurs für Erwachsene habe ich gerade eine etwas anspruchsvollere Kryia unterrichtet. Es war für mich faszinierend zu sehen, dass es denjenigen, die schon seit einiger Zeit dabei sind, leichter viel als den Neuen. Unglaublich wie schnell der Körper lernen kann...

Doch jetzt ist es spät geworden und mein Babybauch und ich müssen dringend ins Bett.

Sat Nam 

Mittwoch, 19. September 2012

Alles fließt und atmet

Heute beginnt mein eigener Yogakurs für Schwangere. Bisher haben sich zwei Frauen angemeldet, wobei die eine noch im Urlaub ist und erst nächste Woche kommt. Per e-mail hast sich vor drei Stunden eine Frau erkundigt, ob noch Plätze frei sind. Vielleicht kommt sie heute Abend... Von null bis zwei Teilnehmerinnen ist also alles möglich.

Und dann meldete sich noch eine Frau für den normalen Yogakurs an. Sie hat meinen Flyer beim Bäcker gesehen und wir sehen uns ja auch immer beim Spazierengehen mit ihrem Hund, sagte sie.... Per e-mail kam noch eine Anfrage für das Kinderyoga... Was für ein Tag! Alles fließt...

Ich habe mich weiter durch den Dschungel der Kundalini-Yoga-Literatur für die theoretische Prüfung im November gearbeitet. Das Thema Pranayama (Atemtechnicken) stand auf dem Plan. Es ist erstaunlich wie sehr mich das Beschäftigen mit diesem Thema im Alltag beeinflusst. Ich achte viel mehr auf meinen Atem. Atme häufiger stärker durch und probiere bestimmte Techniken aus. Es heißt durch das linke Nasenloch einzuatmen hilft gegen den Drang sich ungesund zu ernähren. Beim gemeinsam Essen am Familientisch habe ich einfach mal zwischendurch mein rechtes Nasenloch zugehalten und nur durch das Linken geatmet. Es hat geholfen! Die Kinder und mein Mann sind mittlerweile schon so an meine Yogamacken gewöhnt, dass sie noch nicht einmal irritiert geschaut haben, vielleicht lag es aber auch daran, dass sie zu sehr mit sich selbst beschäftigt waren... ;-)

Sat Nam


Dienstag, 18. September 2012

Musik für die Geburt

Am Ausbildungswochenende gab es zum Aufwärmen herrliche Trommelmusik (James Asher, Feet in the soil), die ich mir gerade heruntergeladen habe und dazu nun im Rythmus tippe... Musik und Schwangerschaft gehören eng zusammen. Die wunderbare Ausbilderin Birgit Mörker hat uns erzählt, dass es in einem afrikanischen Stamm üblich ist, dass die Frau bevor sie mit ihrem Partner ein Kind zeugt, sich unter einem Baum setzt und als erstes den Klang des Kindes lauscht. Wenn sie eine Melodie empfangen hat, kehrt sie zurück und singt es dem zukünftigen Vater vor auch während der Empfängnis. Das Lied wird während der Schwangerschaft, der Geburt und kurz nach der Geburt vom ganzen Stamm gesungen... Was für ein warmes herzliches Willkommen!

Die Hebammen berichteten auch von den kulturellen Unterschieden bei der Geburt. Die asiatischen Frauen geben meist keine Laute von sich, die russischen Frauen fluchen und die afrikanischen Frauen tanzen und singen... Ralf fand die asiatischen Frauen natürlich am Besten.... Mir imponiert die afrikanische Variante. Vielleicht werde ich einige Yogamantren zum Besten geben und Ralf wird Ohrstöppsel brauchen...

Beim morgendlichen Sadhana habe ich heute angefangen das Durchhalten für die Geburt zu üben. Ich hielt meine Arme gestreckt zur Seite (Handlfächen zeigen nach unten). Es ist alles erlaubt, außer die Arme herunter zu nehmen. Bewegen, tönen und singen hilft. Ich habe erst einmal mit 5 Minuten angefangen und möchte mich langfristig auf 11 Minuten steigern. Ich weiß, dass ich diese lange Zeit vor der Geburt der zweiten Tocher in einem Yogakurs für Schwangere einmal geschafft habe. Allerdings war das in einer geführten Gruppe, was leichter ist. Mal sehen, wie weit ich komme und vielleicht stoße ich dabei auf Musik oder Mantren, die mir besonders weiterhelfen... 

Sat Nam

 

Montag, 17. September 2012

Nur schwanger sein

Ich habe hospitiert bei einem Schwangerenyogakurs. Es war eine ganz andere Yogaart als ich es bisher kannte (Iyengar Yoga). Ohne Musik, ohne Mantras - die fehlten mir, dafür aber sehr präzise und feine Haltungen und Koordinationsübungen. Es hat mich an Feldenkrais erinnert. In der anschließenden Entspannung konnte ich tief einsinken. 

Mir ist bewusst geworden, dass ich für die anderen Yogarichtungen, die ich bisher kennengelernt habe, keine so tiefe Verbundenheit empfinde wie ich es beim Kundalini-Yoga erlebe. Und es damit ein großer Zufall war, dass ich in Eichenau auf dieses besondere Yoga gestoßen bin. Dafür bin ich sehr dankbar.

Heute Morgen musste ich Ralfs Jacke anziehen, weil meine Übergangsjacke am Bauch nicht mehr zugeht. Die Kinder haben sich köstlich über mich amüsiert und die Kleine hat es mit einem großen Lächeln gleich im Kiga der Erzieherin erzählt. Ja, es geht jetzt richtig los. Meine Gebärmutter ist groß wie ein Fußball und mein Magen rückt meinem Busen immer mehr auf die Pelle. Ich werde lockerer mit Haushaltsdingen (dann sauge ich eben morgen) und gönne mir mehr Pausen, wähle mir besondere Musik aus, träume oder tanze durch den Raum... Die Prioritäten verschieben sich. Motto: Einfach nur schwanger sein! Wie schön.

Sat Nam 

Sonntag, 16. September 2012

Probeunterricht und Chakrenentwicklung des Babys

Einen kurzen Probeunterricht durfte ich heute geben. Es gab schöne positive Resonanzen: - Man würde merken, dass ich eine richtige Yogalehrerin bin. - Ich würde sehr entspannt und locker wirken. - Eine angenehme Stimme und eine bildhafte humorvolle Sprache haben. - Sich bei mir sicher aufgehoben fühlen.... Das tat natürlich gut.

Interessant waren die Entwicklung der Chakren des Kindes im Mutterleib. Es geht genau anders herum, d.h. erst entwickelt sich das 7. Chakra = Kronenchakra am Scheitelpunkt am Kopf, dann das 6. Chakra .... etc. In den letzten vier Wochen der Schwangerschaft entwickelt sich das 1. Chakra = Wurzelchakra und genau durch das muss dass Baby bei der Mutter gehen. Es durchschreitet bei der Geburt das Tor des Wurzelchakras der Mutter (Beckenboden), das für Urvertrauen, Sicherheit und Stabilität steht. Gleichzeitig braucht es für diese Phase ein eigenes sicheres Gefühl, damit es diesen Schritt überhaupt gehen kann. 

Den restlichen Informationen vom Wochenende werde ich erst einmal verdauen und dann in den nächsten Tagen bewusster bearbeiten. 

Sat Nam 

Samstag, 15. September 2012

Schwangerschaftsyoga 2. Ausbildungswochenende

Das erstr Tag vom Ausbildungswochenende zum Schwangerenyoga war wieder sehr informativ und inspirierend. Der Mix von Hebammen und Yogis ist erfrischend. Ich saß neben einer Hebamme und sie erzählte mir von ihrer Arbeit und wie wichtig es ist auf sein eigenes Gefühl zu vertrauen und dass es hier Hauptjob ist, die Frauen darin zu unterstützen ihren Weg zu finden und zu gehen. Klingt sehr yogisch.

Auch der Mix aus Kundalini und Hatha Yoga hat mir gut getan. Die präzisen Anleitungen der Hathas kann ich sehr gut in meinen Yogaunterricht einbauen. Wir sind den ganzen Tag alle möglichen Yogahaltungen durchgegangen und haben besprochen, wie sie auf Schwangere wirken und bei welchen Haltungen  wir achtsam sein müssen, wenn die Schwangeren irgendwelche Beschwerden äußern. Gleichzeitig haben wir die Yoga-Schatzkiste kennengelernt, mit der wir wissen, welche Übungen bestimmte Beschwerden lindern können. Das macht mich auch selbst sicherer in meiner Schwangerschaft und für die Geburt.

Jetzt mache ich einen kleinen Abstecher in meine Heimat zu meinem Bruder mit seiner Familie, übernachte dort und düse morgen früh wieder nach Hamburg zurück. Der erste Besuch ins Haus meiner Oma seitdem sie körperlich nicht mehr da ist...

Sat Nam


Freitag, 14. September 2012

Nasse Kinderyogastunde

Heute war meine erste Kinderyogastunde im Yogaraum bei mir zu Hause. Unser Thema war Indianer. Meine Große wollte Assistentin fürs Schminken sein und malte den Kindern ein paar Striche auf die Wangen. Zwei Jungs waren auch dabei. Mit denen habe ich noch nicht soviel Erfahrung. Sie waren lieb, doch sie wollten gerne zum Abschluss in unseren großzügigen Garten und auf unser Trampolin. Ich fand die Idee eigentlich gut, doch Zweifel meldeten sich. Was denken die Eltern, wenn sie ihre Kinder abholen und die spielen im Garten. 

Aber ich gab mir einen Ruck und dachte für die letzten Minuten ist das bestimmt in Ordnung. Doch ich vergaß, dass es Jungs sind. Es hatte in der Zwischenzeit geregnet. Ich gab ihnen ein Handtuch zum Abwischen. Aber das reichte nicht. Von meinen Töchtern bin ich es gewohnt, dass sie zu mir kommen und sagen würden: "Mama, dass ist einfach zu nass. Da rutschen wir aus, da bekommen wir nasse Füße." Die Jungs hatten viel Spaß. Ich kam näher und sah, dass ihre Socken triefend nass waren und ihre Hosen kaum noch trockene Stellen zeigten. Oje, was werden die Eltern sagen?

Für die abholenden Elternteile war es kein Problem (sie kennen ja ihre Söhne), doch ich spürte wieder einmal eine vertraute Zerrissenheit zwischen eigenen Erwartungen wie eine tolle Kinderyogastunde sein sollte, was den Kindern selbst gefällt und was den Eltern wichtig ist. Die Gedanken darüber sind überflüssig und nützen niemanden, denn es sind nur Konstrukte von Angst und Gefallen wollen. Da will ich raus und ich glaube, dass mir das immer besser gelingt, da es mir immer stärker bewusster wird.

Eine Herausforderung, der ich ins Auge blicke. Entscheidend ist, dass ich mit offenem Herzen und Verbundenheit mit der Unendlichkeit unterrichte.

Sat Nam

Donnerstag, 13. September 2012

Eigentlich ganz einfach

In der Vorbereitung für die heutige Yogastunde bin ich auf einen wunderbaren Text gestoßen, der in dem kleinen Taschenbüchlein "Yoga für Frauen" (von Har Darshan Kaur, Yogi Press) auf Seite 17 abgedruckt ist: 

"Als kleine Mädchen wurden wir nur geliebt, wenn wir lieb und nett waren. Als Schülerinnen wurden wir nur akzeptiert, wenn wir gute Leistungen brachten. Als Frauen werden wir geliebt, wenn wir so sind, wie die Männer es sich wünschen. 
Die Werbung will uns vorschreiben, wie wir auszusehen haben. Bei der Arbeit müssen wir uns anpassen.
Wie schwer ist es dann, bei all diesen Anforderungen und Erwartungen unser innerstes weibliches Wesen, unsere eigene Seele, leben zu können!?

Um unser Potential als Frau voll entfalten zu können, müssen wir Verantwortung für unser Leben übernehmen und alte Glaubensmuster, die uns nicht wirklich dienlich sind, hinter uns lassen. Wir sind nicht abhängig von den Erwartungen und Meinungen anderer, und auch nicht die armen Opfer irgendwelcher Umstände.
Jede Frau hat die Möglichkeit, sich mit ihrem spirituellen Selbst zu verbinden. Von dort erhält sie die nötige Kraft und Inspiration, die sie braucht, um ihre Einzigartigkeit zu erfahren, und ihre Potentiale entwickeln zu können."
 
Auch wenn mir das "nur" in dem ersten Absatz übertrieben erscheint (wir wurden sicherlich nicht nur deshalb geliebt), so macht es doch sehr deutlich, wo die Fallen liegen, wenn wir die Anerkennung höher setzen als unser innerstes Wesen. 

Zu wahren Entfaltung kommen wir, wenn wir uns mit dem verbinden, 

... was in uns ist, was unabhängig vom Außen ist...
... was schon immer da war, als kleines Kind, als Mädchen und als Frau...
... was auch noch da sein wird, wenn unsere Körper nicht mehr sind da sind...
... was uns bewusst wird, wenn wir einer Welle zuschauen, die im Meer auf und ab strömt...
... was wir fühlen, wenn wir einen strahlend blauen Himmel sehen...
... was uns berührt, wenn ein kleines Kind verzaubert lächelt...

Eigentlich ganz einfach ;-)

Sat Nam
 

  

Mittwoch, 12. September 2012

Mit der Welle sein

Habe heute die Flyer und Aushänge in den Frauenarztpraxen verteilt. Die Meisten freuten sich oder ließen mich einfach deren Pinnwand benutzen. Eine Arzthelferin lehnte ab mit den Worten: "Nee, die haben wir schon." - "Das kann nicht sein, das sind meine ersten Flyer hier in Celle." Ich holte die Zettel heraus und zeigte sie. "Ja, ja, die haben wir schon." Häh?! "Außerdem haben wir gar keinen Platz dafür." Ich schaute nach links, sah ein Ausstellungsregal für Flyer von denen zwei Reihen komplett leer waren... Da bin ich doch lieber freundlich gegangen.

Es ist ein gutes Gefühl, dass ich mich getraut habe. Denn Ablehnung gehört nun einmal dazu und die Angst davor kann sehr lähmend sein. Da ich schon einige Erfahrung mit Selbständigkeit und Werbung habe, sind mir die innerlichen Hürden vertraut. Der Unterschied zu jetzt mit dem Yogahintergrund ist, dass ich nicht mehr verkrampft kämpfe und mehr Leichtigkeit dabei habe. Früher hätte ich mit der Arzthelferin "gekämpft", hätte sie versucht zu überzeugen, vielleicht ein Wortgefecht geliefert oder wäre total verschüchtert nach Hause gegangen und hätte frustriert eine Flasche Rotwein getrunken. 

Allein für diese Erfahrung den Unterschied zu früher zu spüren, hat sich das Verteilen schon gelohnt. Im Grunde kommt es darauf an, sich nicht anzuhaften an Wünsche und Vorstellungen. Das Leben ist wie eine Welle, mal ist sie oben, mal unten. Die Welle annehmen wie sie ist ohne sie in eine Richtung erzwingen zu wollen. Mit ihr Surfen, durch sie hindurch tauchen, sich von ihr schaukeln lassen... sind sinnvolle Möglichkeiten. 

So wie das Baby in meinem Bauch im Fruchtwasser hin- und herschaukelt und vollkommen eins ist mit allem, was ist.

Sat Nam

Dienstag, 11. September 2012

anstrengende Busfahrt

Meinen ersten Aushang in einer Fraunarztpraxis konnte ich problemlos anbringen. Ich wollte noch mehr Praxen ansteuern, aber die Zeit reichte nicht mehr. Ich hatte Schwimmbusdienst für die Schule. Die Schüler von meiner Großen müssen mit dem öffentlichen Bus zum Schwimmunterricht fahren und werden von zwei Elternteilen begleitet. Es war sehr anstrengend, da ein Junge partout nicht sitzen wollte und gerne hin und her lief. Mir fiel leider keine Möglichkeit ein ihn einzugrenzen, außer Belehrungen und Bestrafungen, dass er nächste Woche nicht mehr mit zum Schwimmen darf, was ihn nicht interessierte ("Oh, das ist toll, ich geh' eh nicht gerne schwimmen."). 

Die Busfahrt strapazierte meine Nerven sehr und als beim Abendbrot meine beiden herumalberten war ich sehr schnell gereizt und viel strenger als sonst. Wenigstens meine Kinder sollen auf mich hören! Was für ein Egospiel. Ich weiß, dass Klarheit und innere Ruhe viel stärker wirken, aber manchmal vergesse ich das. Unangenehm, aber menschlich. Das einzig Gute war das Warten auf den Bus. Ich spürte, dass die Kinder unruhig wurden und machte einfach ein paar Kinderyogaübungen mit ihnen. Wir standen an der Haltestelle und machten die Ha-Atmung (im Stehen, Knie nach oben, mit den Händen umklammern und "HA!" rufen, Beine und Tonhöhe abwechseln). Viele machten mit und danach war die Stimmung viel besser. Vielleicht entwickle ich noch eine Idee für eine ruhige Busfahrt...

Sat Nam  

Montag, 10. September 2012

Foto mit Bauch für Schwangerenyogaflyer

Heute habe den Flyer für den Yogakurs für Schwangere fertig gestellt. Hier das Foto:


 Und hier der Text dazu:

"Yoga in der Schwangerschaft

- gibt Dir Kraft und Nervenstärke
- ist eine effektive Vorbereitung für die Geburt
- fördert die Bindung zu Deinem Kind
- hilft Dir und Deinem Kind für eine gelassene und entspannte Zeit nach der Geburt

Mittwochs von 19.30 bis 21 Uhr
in Andertenhäusen 64, 29225 Celle

Gerade in der Schwangerschaft ist Yoga ein ganz besonderer Genuss. Es hilft Dir die körperlichen Veränderungen bewusster und gezielter zu meistern. Die Übungen helfen Dir beweglich zu bleiben und Kräfte dort aufzubauen, wo Du sie auch später für die Geburt brauchen kannst. Besondere Meditationen stärken Deine Nerven und Deine Intuition. Du kannst leichter erkennen, was Dir im Moment wirklich gut tut. Deine Selbstsicherheit nimmt zu, was Dir und Deinem Kind hilft leichter die Geburt zu erleben. In der entspannten Atmosphäre des Yoga wird der Kontakt zwischen Mutter und ungeborenem Kind verstärkt und vertieft. Die Erfahrung von Entspannung und Gelassenheit während der Schwangerschaft wirkt sich nachhaltig für die Zeit nach der Geburt für Mutter und Kind aus. Die Mutter hat gelernt wie sie in herausfordernden Situationen Nervenstärke beweisen und sie auf ihr Kind beruhigend einwirken kann. Ein großer Schatz für ein erfülltes Familienleben.

Der Unterricht findet in persönlicher Atmosphäre im hauseigenen Yogaraum statt.  

Da ich selbst gerade mit dem dritten Kind schwanger bin (siehe Foto), kann ich mich noch besser in Deine Situation hinein fühlen und wir können noch intensiver diese besondere Zeit im Leben genießen.
Ich freue mich auf Dich!"

Morgen will ich den Flyer in Frauenarztpraxen aushängen lassen...

Sat Nam





 

Sonntag, 9. September 2012

Übungen für gute Nerven

Die Bewegungen in meinem Babybauch werden intensiver. Heute war er so agil, dass ich Inne halten musste, weil es ziehte und ziepte in der Leistengegend. Tief durchatmen und langsam bewegen hat geholfen. Ich weiß nur nicht, ob er so sportlich ist weil er viel Platz hat oder weil er ein Junge ist, wahrscheinlich beides. Die vorherigen Schwangerschaften waren jedenfalls ruhiger.

Yogaübungen für die Arme sind besonders in der Schwangerschaft wichtig weil sie die Nerven stärken und weil sie eine gute Vorbereitung sind um durch zukünftige Wehen gehen zu können. Die Arme seitlich für einige Minuten zu halten ist eine besondere Herausforderung im Kundalini-Yoga. Nur durch tiefes Atmen und Konzentration auf die innere Mitte ist es möglich sie durchzuhalten. Die Nervenbahnen in den Armen reagieren stark auf das Nervensystem im Gehirn. Es entsteht ein ziehender Schmerz, der ähnlich einer Wehe ist. Während der Geburt des zweiten Kindes ist mir das bewusst geworden und ich war dankbar, dass ich mich an die Yogaübungen erinnern konnte und dadurch leichter durchkam. Deshalb übe ich sie jetzt auch.

Wie ich heute gemerkt habe, haben sie auch noch andere Vorteile. Ralf hat eine Lampe an der Decke angebracht. Die Lampe hat einen Hängezug und ist sehr schwer, mehrere Kabel und zwei Halterungen müssen angeschraubt werden. Er schraubte und ich hielt die Lampe mit ausgestreckten Armen seitlich nach oben für einige Minuten. Meine Muskeln in den Armen fingen an zu brennen und ich erinnerte mich an die Übungen. Dadurch konnte ich länger kraftvoll durchhalten. Ich wusste, dass es auch auf die richtige Körperhaltung ankommt. Das Becken leicht nach vorne gekippt, das Brustbein nach oben und das Kinn wie eine Schublade nach hinten gezogen, so dass der Nacken gerade ist und tief in den Bauch atmen. Es war anstrengend, aber das Gefühl danach war unglaublich gut. Eine wohlige Wärme durchströmte mich.

Vielleicht sollte ich einen Aushang für Yogakurse in Baumärkten machen. Auf dem Foto steht eine Yogini, die mit Leichtigkeit eine Decke streicht ... 

Sat Nam
 



 

Samstag, 8. September 2012

Druck im Außen und im Innen

Am Morgen habe ich eine halbe Stunde Sat Nam Rasayan gemacht und mich damit tief entspannen können. Anfänglich war eine halbe Stunde alleine meditieren eine Herausforderung, doch im Moment geht es leicht. Dann bekamen wir Besuch und ich spürte sofort einen Druck in meinem Kopf.

Ich ging neben der Frau her, wir unterhielten uns, es war ein außer dem Druck im Kopf angenehmer Tag. Plötzlich sagte sie, dass sie schon seit dem Morgen Kopfschmerzen hat und gleich nochmal eine Tablette nehmen müsse. Sie nahm die Tablette ein und der Druck in meinem Kopf wurde schwächer und verschwand. Ihr ging es auch besser.

Leider habe ich keine Möglichkeit gefunden den Druck im Kopf ohne ihre Tabletteneinnahme loszuwerden. Durch die Schwangerschaft bin ich noch offener für die Schwingungen anderer Menschen. Ich freue mich schon auf das nächste Ausbildungswochenende im SNR Ende September, da bekomme ich bestimmt eine Hilfestellung wie ich zukünftig mit solchen Situationen umgehen kann. Ich glaube mit langen tiefen Atem hätte ich es versuchen können. Darauf habe ich mich jedenfalls nach einer Weile nach der Tablette in ihrer Gegenwart konzentriert und mich besser gefühlt.

Sat Nam 

Freitag, 7. September 2012

Augen und Sonnenstrahlen

Gestern Abend kamen zwei Frauen zum Yogakurs. Es war eine sehr schöne und entspannte Stunde, die beiden waren sehr motiviert und erklärten wie gut sie sich wieder danach fühlen. Am Vormittag hatte ich intuitiv eine Übungsreihe für die Augen herausgesucht und am Abend festgestellt, dass die beiden die einzigen aus der Gruppe sind, die eine Brille tragen! Die Übungen schulen das Bewusstsein über die Zusammenhänge zwischen Verspannungen im Körper und verspannten Augen. Augen sind auch Muskeln und sind verbunden mit den Nervenbahnen. Nervöses Augenzucken ist ein gutes Beispiel.

Leider findet der Kinderyogakurs, wo meine Kinder hingehen, in der Familienbildungsstätte nicht statt weil es zu wenig Teilnehmer sind. Das ist Schade, besonders weil ich meine Kollegin Harpurkh Kaur sehr schätze und sie mir auch den Kinderyogaferienkurs vermittelt hat. Zudem findet mein Kinderyogakurs ab nächsten Freitag statt... Ich spürte wie meine Freude über meinen Kurs abnahm. Ich möchte doch, dass wir beide gut besuchte Yogakurse haben. Ich telefonierte mit der Frau von der Bildungsstätte und bot an, die fehlenden zwei Teilnehmer selbst zu bezahlen (die Kurse sind dort extrem günstig). Aber das kommt für die Einrichtung nicht in Frage...

Es blieb mir nichts anderes übrig als mich damit auseinanderzusetzen, wie es sich anfühlt, wenn ich meine Freude für mich alleine habe und wenn ich für einen lieben Menschen nichts in dem Sinne aktiv tun kann. Da kam mir folgende Sätze in den Sinn: Es ist leicht wie eine Sonne zu strahlen, wenn es Sommer ist. Auch zu strahlen, wenn um einen herum Winter ist, ist etwas anderes. Ich kenne dieses Problem schon aus meiner Kindheit, wenn nicht alle das Gleiche hatten, konnte ich meine Sache nicht richtig genießen. Wie eine Sonne strahlen, obwohl um mich herum dunkle Masken sind. Das ist eine Herausforderung, die es zu meistern gilt. Denn es nützt niemanden, wenn ich mich klein mache... Mitgefühl ja, Mitleid hilft niemanden. Dies bedeutet auch gleichzeitig Vertrauen in die andere, dass sie ihre Situation alleine meistern wird. Und in die Kraft des Universums, das es immer für jede/n da ist.

Sat Nam  

Donnerstag, 6. September 2012

Putzen mit Oma

Heute Abend geht wieder der Yogakurs für Erwachsene los. Die Ferienpause ist beendet. Grundreinigung stand an. Matten abwischen, Kissen entstauben, Boden saugen und wischen, den Staub von den Fußleisten entfernen,... und ich habe keine Ahnung wieviele überhaupt kommen. Eine hat schon abgesagt, zwei weitere wissen nicht, ob sie es zeitlich schaffen, eine ist im Urlaub und von der Fünften weiß ich noch nichts. Zwischen 0 und 4 ist alles möglich.

Obwohl der Abend ungewiss ist, habe ich mit viel Freude die Räume gesäubert. Ich freue mich auf die Möglichkeit des Unterrichtens, habe flotte Yogamusik aufgelegt und einfach gemacht. Nur manchmal war mir mein Bauch im Weg, den spüre ich bei solchen Aktivitäten stärker und eine Pause musste ich einlegen. Aber das wäre auch ohne Babybauch ratsam gewesen.

Und wenn ich doch Zweifel hatte, die Energie raubten, hörte ich die Stimme meiner Oma: "Mach' einfach, das wird schon." Meine Oma hat immer viel Wert auf Sauberkeit und Ordnung gelegt und so passte ihre Stimme genau zu meiner Putzarie. So macht das Reinigen viel mehr Spaß.

Sat Nam 

Mittwoch, 5. September 2012

Mut zur Pause

Bei meiner Entdeckung der Langsamkeit fällt mir auf, dass es einen großen Unterschied macht, ob ich in Zwangspausen etwas anderes mache oder einfach entspannt warte. Wenn der Computer Zeit braucht zum Hochfahren kann ich parallel noch ein kurzes Telefonat erledigen, Tee kochen, etc... oder ich atme tief durch, spüre in mich hinein, entspanne mich und warte. Oder wenn ich auf die Uhr schaue und sehe, dass ich noch 5 Minuten habe bis ich losfahren will, kann ich schnell noch eine Waschmaschine füllen oder mich einfach langsam und in Ruhe auf den Weg machen....

Dadurch entschleunige ich meinen Alltag und gebe somit dem Nervensystem die Chance sich zu erholen. Am Abend bin ich weniger müde weil ich mich nicht verausgabt habe. Wahrscheinlich schaffe ich sogar unterm Strich viel mehr weil ich konzentrierter bin und weniger Fehler mache.

Es ist wunderbar in bestimmten Situationen viele Dinge gleichzeitig machen zu können, aber wenn es zum Dauerbrenner wird, ist es negativ für meine Gesundheit.

Es geht immer wieder darum die Balance zu finden zwischen An- und Entspannung. Eine Schwangerschaft zwingt zu mehreren Pausen und macht mich daher feinfühliger für Grenzüberschreitungen meiner Kräfte, eine sehr gute Gelegenheit etwas über das Leben zu lernen.

Sat Nam

Dienstag, 4. September 2012

Mutig sein

So langsam ist die Verdauungsphase vom Yogacamp abgeschlossen, ich bin weniger müde und die Kräfte kommen zurück. Da ich das dritte Mal dabei war, kenne ich das bereits und bin deshalb auch nicht mehr beunruhigt wie beim ersten Mal. Ich fühle mich jetzt erholter und entspannter als vorher. 

Wunderbar war auch wieder die Abschlussrunde zum Thema "Mut". Jede durfte sagen, wofür sie jetzt Mut hat und was sie sich vorgenommen hat. Hier einige Zitate:

"Ich möchte mehr emotionale Zeit mit meinen Kindern verbringen und nicht nur funktionieren, also aufräumen, abwaschen, etc..."

"Ich werde allen Mut zusammen bringen und weniger arbeiten, was als Selbständige eine Herausforderung ist."

"Ich lege mich hin, wenn ich müde bin." (bei 7 Kindern ein mutiges Projekt!)

"Ich will mal wieder alleine spazieren gehen, ohne in der einen Hand das Laufrad und an der anderen ein bockiges Kind..."

"Ich gehe alleine bergsteigen."

"Ich melde mich diese Woche zur Yogalehrerausbildung an."

"Auf eine Beziehung, die in der Luft liegt, lasse ich mich nun endlich mutig ein."

...

Bei jedem Zitat sah ich bei vielen ein zustimmendes Nicken. Das auch andere diese Situationen kennen und es schön ist zu hören, dass sie eine Veränderung angehen wollen. Und durch die Aussagen kommt vielleicht die eine oder andere auch noch auf eine weitere Idee. 

Ich will mutiger sein im langsam sein (siehe Blogeintrag vom Samstag).

Sat Nam

 


Montag, 3. September 2012

Schau' mir in die Augen, Kleiner!

Gestern Abend habe ich etwas Neues gewagt. Ich habe Ralf nicht, wie sonst üblich, vom Frauenyogacamp berichtet, sondern ihn gebeten, sich vor mir hinzusetzen und mir in die Augen zu schauen, ohne Reden, für drei Minuten. 

Ich war sehr froh, dass er sich darauf eingelassen hat. Wir schauten uns sogar länger an weil ich vergessen hatte die Piepuhr richtig zu stellen. Am Anfang war es für ihn ungewohnt und er war unruhig, doch dann entstand eine wunderbare Vertrautheit und Verbundenheit, die wir kennen, lieben und schätzen. Mit nur ein paar Minuten konnten wir mehr erreichen als mit einer Stunde Berichteaustausch über die letzten Tage. Das war eine wunderbare Erfahrung. Wir hatten diese Art der Kommunikation im Frauenyogacamp ausprobiert und ich war neugierig wie es wohl mit ihm sein würde. Es war tiefer und emotionaler als mit einer fremden Person. 

Unser Gespräch danach war viel entspannter. Er war richtig in Plauderlaune und ich konnte leichter zuhören, da ich innerlich weniger bewertete als sonst. (Er hatte einen trinkfesten Herrenabend hinter sich.) Ich hatte weniger das Bedürfnis zu reden. Ich weiß von mir, dass ich manchmal ganz viel rede weil ich hoffe dadurch Nähe zum Gegenüber aufzubauen, was nicht funktioniert. Es geht anders viel besser.

Sat Nam

 

Sonntag, 2. September 2012

Ende vom Frauenyogacamp


Und wieder ging ein wunderbares Wochenende in Linden zu Ende. Die Kinder haben zum Abschluss ein Theaterstück aufgeführt, mit integrierten Yogaübungen. Sie waren alle als Indianer verkleidet, schön bunt geschminkt, geflochtene Zöpfe und Federschmuck. Die Indianer folgten mutig einem Adler, der sie zu einer Felsspalte führte, wo "flinker Pfeil" verunglückt war. Sie retteten ihn, waren stolz und feierten die Rettung mit einem Trommelfest. Die Trommeln hatten die Kinder gestern selbst gebaut. Jetzt sitze ich mit meinen beiden "Heldinnen" im Zug, die natürlich noch nicht abgeschminkt sind... Ein süßes Bild im Abteil.

Nach diesem reichhaltigen Yoga-Buffet brauche ich eine Verdauungspause. Die nächsten Tage werde ich erfahren, welche Speisen meine Geschmackssinne für den Alltag geschärft haben...

Sat Nam

Samstag, 1. September 2012

Mut zur Langsamkeit

Das Thema beim diesjährigen Frauenyogacamp ist Mut. Mir ist bewusst geworden, dass es in der heutigen Zeit Mut erfordert, langsam zu sein. Beim Wandern, beim Einkaufen, beim Essen, beim Reden,beim Denken, beim Gehen, beim Zuhören, beim Atmen, beim Aufräumen, beim Begrüßen . . .

Etwas in Ruhe zu machen heißt es bewusst zu machen...

Und jetzt muss ich den Punkt setzen damit ich in Ruhe zum nächsten Workshop gehen kann.

Sat Nam