Freitag, 30. November 2012

Negativität und Sicherheit

Heute war der letzte Tag vom Kinderyogakurs für dieses Jahr. Aufgrund der Geburt, werde ich im nächsten Jahr erst wieder in den Osterferien starten. Das Yoga für Erwachsene soll im Februar wieder beginnen. Es ist schon ein seltsames Gefühl. Einerseits spüre ich das Spiel der Hormone, das hauptsächlich auf die Geburt ausgerichtet ist, andererseits eine Trauer, dass die Yogakurse nun erst einmal auslaufen und ich natürlich nicht weiß, mit welchem Zulauf sie wieder beginnen werden. 

Gestern Abend hatte ich eine Meditation zum Bewusstwerden von negativen Gedanken gemacht und heute Morgen spürte ich die Folgen. Mir wurde bewusst wie oft ich negativ und sorgenvoll denke. Es sind Kleinigkeiten im Alltag, aber mein Ego beschäftigt sich schon ganz gerne mit Möglichkeiten um die Illusion von Kontrolle zu bekommen. Auch immer mal wieder um das Thema Geburt. Ich schüttelte den Kopf und sagte zu mir: "Stopp! Ruhe! Es ist genug." Dann legte ich meine Hand auf meinen Bauch, atmete tief ein und spürte zu meinem Baby. Ich hörte eine klare Stimme: "Ich fühle mich sicher hier bei Dir." Das war ein sehr schöner Augenblick. Und es blies jegliche Negativität davon. Es entstand eine Klarheit, Kraft und Ruhe in mir. Ich war sehr berührt. Ich freue mich schon sehr auf diesen kleinen Kerl, mit dem ich schon soviel Schönes erfahren und gelernt habe.

Sat Nam

Donnerstag, 29. November 2012

Enttäuschungen und Erkenntnisse

Gestern Abend habe ich erfahren, dass Ralf die ersten drei Wochen nach der Geburt keine Elternzeit nimmt, sondern normal weiterarbeitet und erst danach für fünf Wochen zu Hause ist. Auch wenn ich seine Gründe rational nachvollziehen kann (Geld, Planbarkeit im Job), so sieht mein Herz das anders, es macht mich traurig und hat mich auch wütend gemacht weil ich etwas anderes erwartet hatte.

Ein Gedanke produzierte den nächsten und eh ich dagegen angehen konnte, befand ich mich in einer dunklen Wolke. "Wieder muss ich alles alleine angehen, keiner versteht mich, ... etc..." Ich machte einen Spaziergang und fühlte mich ein wenig besser, dann ging ich in den Yogaraum und drehte kraftvolle Yogamusik laut auf, tanzte dazu und sank schließlich auf meine Yogamatte. Dann liefen ein paar Kullertränen bis ich wieder in der Mitte war. Ein Satz stieg in mir auf: "Du kannst Dich auf niemanden verlassen." Es war aber liebevoll gesagt. "Selbst wenn jemand alles für Dich geben will, so kann das Schicksal dazwischen funken." Das einzige worauf ich mich verlassen kann, ist der Schutz durch das höhere Selbst bzw. Universum. Auf das, wofür es tausende von Namen gibt, was nicht zu beweisen ist, dafür aber ein tiefes wohliges Gefühl entstehen lässt. 

Jeder Mensch hat seine Grenzen und gerade in der Partnerschaft ist es wichtig diese zu respektieren. Ich glaube, langsam verstehe ich, was im Yoga mit Partnerschaft gemeint ist. Wenn ich mich mit dem göttlichen Funken verbinde, kann ich den anderen bedingungslos annehmen wie er ist. Dann kann ich den anderen lieben ohne ihn zu brauchen. 

Sat Nam

 

Mittwoch, 28. November 2012

Geburt früher und heute

Gerade eben habe ich einen Text gelesen, wie die Frauen in den 50er Jahren ihre Kinder im Krankenhaus gebären mussten. Sie wurden an einem Stuhl an den Händen und Beinen gefesselt, mit Chloroform betäubt und die Kinder wurden mit der Zange herausgezerrt. Danach kamen die Säuglinge für 5 Tage auf die Säuglingsstation und die Mutter durfte sie erst nach dieser Zeit das erste Mal auf den Arm nehmen... Mich hat es so gegruselt und ich bin richtig wütend geworden. Unglaublich und unfassbar. 

Ich musste mich richtig bewusst wieder in die Mitte holen, so aufgeregt war ich. Ich atmete tief durch, legte meine Handflächen in neutraler Yogahaltung vor der Brust zusammen und sagte mir: "Ja, Jagatpal, das war sehr grausam, aber jetzt ist jetzt. Die Realität sieht im Moment Gott sei Dank anders aus. Konzentriere Dich und bleibe bei Dir. Jetzt ist alles besser. Du bestimmst und wirst die Kontrolle über die Geburt haben und behalten." Puh. Da ging es mir gleich besser.

Wieder musste ich feststellen wie sehr unsere Gedanken unser Lebensgefühl bestimmen. Genau wie die Einstellung zur Geburt den Geburtsverlauf stark beeinflussen. Oft wird in den Geburtsvorbereitungskursen und bei den Infoabenden in Krankenhäusern der Fokus auf mögliche Komplikationen und deren medizinische Behebung gesetzt. Von der wunderbaren Erfahrung, die eine Geburt mit sich bringt, wird wenig erzählt. Ich bin sehr froh, dass ich den Weg mit der positiven Selbst-Hypnose gewählt habe und freue mich schon auf die beiden Termine im Dezember.

Sat Nam
 

 

Dienstag, 27. November 2012

Karottensaft und Liebe im Bauch

Heute rutschte mir eine Flasche Karottensaft aus der Hand und fiel auf die Gummimatte im Flur. Das war natürlich eine Riesensauerei mit Spritzer an der Wand und Glassplittern überall. Spannend waren die Kommentare meiner beiden Töchter. Die Kleine sagte sofort: "Ja, Mama, da hast Du zuviel auf einmal getragen!" Und nachdem ich ein paar Flüche von mir gegeben hatte, rief die Große von oben. "Mama! Tief ein- und ausatmen!" Irgendwie kamen mir diese Sätze seltsam bekannt vor. Es ist doch immer wieder schön, wenn die Erziehungssprüche gnadenlos zurückschallen...

Von einer Freundin habe ich erfahren, dass sie auch schwanger ist und im nächsten Sommer ihr zweites Kind bekommen wird. Mir stiegen die Tränen in die Augen vor Freude. Und als Ralf beim Abendessen schöne romantische Musik anmachte, spürte ich auch ganz viel Liebe und Wärme im Bauch. Das ist das Schönste an einer Schwangerschaft, diese automatische Verbundenheit mit den tiefen wahrhaftigen Gefühle. Gerade in der Partnerschaft ist es leichter die normalen Dinge selbstverständlich zu nehmen und auf die Unvollkommenheit des anderen zu schauen. Dabei werden die wahren Schätze des Partners oft übersehen. Es geht nicht darum alles rosarot zu sehen, es geht darum die wichtigen verbindenen Momente zu erkennen und gleichzeitig das, was fehlt oder stört wahrzunehmen ohne sich darin zu verlieren.

Sat Nam    

Montag, 26. November 2012

Weiblichkeit

Heute habe ich es ausgiebig genossen, keinen Text lesen zu wollen oder etwas zu lernen. Einfach nur sein und den Moment genießen. Ich bin jetzt wirklich hochschwanger. Die Hormone laufen auf Hochtouren. Es ist wie schweben. Absolut verbunden mit allem, voller Zuversicht sein, sich an kleinen Dingen erfreuen und tiefe Dankbarkeit empfinden. Meine beiden Töchter könnte ich die ganze Zeit nur knuddeln und als Ralf nach Hause kam, ließ ich mich einfach nur in seine starken Arme sinken....

Vielleicht ist das die wahre Weiblichkeit. Den Text, den ich gestern als kleine Musikeinlage nach der Prüfung vorgesungen habe, bringt das zum Ausdruck:

Adi Shakti, Adi Shakti, Adi Shakti
Wo ist die Frau in Dir?
Adi Shakti, Adi Shakti, Adi Shakti
Zeige sie nicht nur mir.
Adi Shakti, Adi Shakti, Adi Shakti
Spür die Wärme in Dir
Adi Shakti, Adi Shakti, Adi Shakti
Das ist die Frau in Dir.
--------------------------------------------------- 
Adi Shakti, Adi Shakti, Adi Shakti
Denn im Innersten weißt Du es ganz genau
Adi Shakti, Adi Shakti, Adi Shakti
Du bist eine wunderbare, wundervolle Frau
---------------------------------------------------
Adi Shakti, Adi Shakti, Adi Shakti
Auch im Supermarkt am Kühlregal
Adi Shakti, Adi Shakti, Adi Shakti
ist es nicht egal
Adi Shakti, Adi Shakti, Adi Shakti
mit welcher Anmut Du dort stehst
Adi Shakti, Adi Shakti, Adi Shakti
und Würde Du wieder gehst.

--------------------------------------------------- 
Adi Shakti, Adi Shakti, Adi Shakti
Denn im Innersten weißt Du es ganz genau
Adi Shakti, Adi Shakti, Adi Shakti
Du bist eine wunderbare, wundervolle Frau
---------------------------------------------------Adi Shakti, Adi Shakti, Adi Shakti
Spür die Krone auf Deinem Kopf
Adi Shakti, Adi Shakti, Adi Shakti
auch wenn Du nur rührst im Kochtopf
Adi Shakti, Adi Shakti, Adi Shakti
Du darfst einfach nur sein,
Adi Shakti, Adi Shakti, Adi Shakti
denn Du bist nicht allein.

--------------------------------------------------- 
Adi Shakti, Adi Shakti, Adi Shakti
Denn im Innersten weißt Du es ganz genau
Adi Shakti, Adi Shakti, Adi Shakti
Du bist eine wunderbare, wundervolle Frau
---------------------------------------------------
Adi Shakti, Adi Shakti, Adi Shakti
Jede Frau hat diese Kraft
Adi Shakti, Adi Shakti, Adi Shakti
mit der sie alles schafft.

--------------------------------------------------- 
Adi Shakti, Adi Shakti, Adi Shakti
Denn im Innersten weißt Du es ganz genau
Adi Shakti, Adi Shakti, Adi Shakti
Du bist eine wunderbare, wundervolle Frau
---------------------------------------------------
Wahe Guru!

Sat Nam


 

Sonntag, 25. November 2012

Einfach nur schön

Ein sehr schöner Abschluss der Schwangerenyogalehrerfortbildung war das. Es gab noch Rosen für jede und für mich zwei... eine noch für das Baby. Ein kleines Lied hatte ich noch spontan geschrieben und vorgesungen, was auch eine sehr schöne Erfahrung war. Es ging um die Würdigung und Wertschätzung der Frau. Ich glaube, wenn Frauen raus aus ihren Alltag kommen und sich gemeinsam mit anderen Frauen treffen und sich ehrlich und authentisch miteinander austauschen, kommen sie gestärkt wieder zurück, was wieder ein Gewinn für alle ist.

Und als ich dann voller Euphorie nach Hause kam, hatte Ralf das Babybett aufgebaut.... Ich schaue es mir sehr gerne an und genieße den Anblick, das Berühren des Nestchens und dem Vorhang, die Vorstellung wie es sein wird, wenn er darin selig schläft und wir ihn anschauen. Ach ja, die Hormone arbeiten stark im Moment.

Sat Nam

Samstag, 24. November 2012

Freude und Zuversicht

Wieder komme ich mit Freude und Zuversicht von diesem vorletzten Ausbildungstag der Schwangerenyogafortbildung nach Hause. Im großen Kreise von interessanten Frauen, die sich gegenseitig unterstützen und inspirieren, kann Frau gar nicht anders....

Doch es ist spät geworden, morgen früh geht es weiter. Bald berichte ich ausführlicher.

Sat Nam

Freitag, 23. November 2012

Wurzelchakra gewinnt an Bedeutung

In der Vorbereitung für die kleine Schwangerenyogalehrer-Prüfung (Zusatzausbildung für Yogalehrer und Hebammen) habe ich etwas Interessantes über das Hormon Prolaktin erfahren. Während der Schwangerschaft sorgt es u.a. für die Ausbildung der Brustdrüsen und damit für das Stillen nach der Geburt. Doch auch der Partner der Schwangeren erfährt einen erhöhten Prolaktinspiegel, natürlich nicht so hoch wie bei der werdenden Mutter, aber es wirkt sich aus. Beim zukünftigen Vater wird damit die Freude am Kümmern um ein Baby verstärkt. 

Jetzt wird mir einiges klar. Mir ist in letzter Zeit aufgefallen, dass ich mit "na ihr beiden" begrüßt werde, was ich schön finde. Ich dachte, dass liegt nur an meiner optischen Veränderung, da der Bauch jetzt unübersehbar nach vorne "steht". Doch nun weiß ich, dass auch Hormone bei Männern im Spiel sind. Das hat die Natur wieder praktisch eingerichtet.

Die Entwicklung der Chakren des Kindes läuft während der Schwangerschaft rückwärts. Also erst das Kronenchakra am Scheitelpunkt im Kopf und zum Schluss das Wurzelchakra. Auch die Mutter durchlebt dabei die Chakren als Phasen. Da passt es wunderbar, dass ich mich mit der Hypnose und positiven Affirmationen beschäftige. Das Wurzelchakra steht für Vertrauen und Sicherheit im Leben. Nicht gerade meine Stärken. Meist wird diese Unsicherheit von Generation zu Generation weitergegeben. Doch wenn die Mutter während der Schwangerschaft (und danach) daran arbeitet, hat das Kind bessere Chancen dies für sich gut zu entwickeln. 

Mir ist aufgefallen, dass meine innere Sicherheit viel mit der Verbindung zum Kronenchakra zu tun hat. Das Gefühl mit dem Universum und gleichzeitig mit der Natur verbunden zu sein gibt mir die größte Kraft. Das habe ich auch der Heilpraktikerin erzählt. Sie fragte nach meinem Wunsch der Sicherheit durch meinen Partner. Das ist mir natürlich auch sehr wichtig und da fühle ich mich auch geborgen, aber die kosmische Verbindung ist für mich unabhängiger. 

Sie fragte auch nach Orten, wo ich mich wohl fühle. Im Haus der Yogaraum und draußen der Wald. An einem klaren Bach spazierengehen, an einem kristallklaren Bergsee oder auf die Alpen blicken (Schnief, die Gelegenheiten sind jetzt leider extrem selten). Dabei fiel mir auf, dass ich wirklich gerne alleine bin. Ich bin auch ein geselliger Mensch und liebe Freunde und Familie um mich herum, aber da gibt es noch diese andere Seite. Diese innere Ruhe, die ich da erfahre, erlebe ich auch im Yoga, was ich wunderbar finde, weil ich da beides sein kann: Mit anderen Menschen gemeinsam in die erfüllte Stille gehen. Miteinander auf einer tieferen Ebene verwurzelt sein verstärkt das Gefühl der Sicherheit und des Vertrauens. 

 
Sat Nam

 



 

Donnerstag, 22. November 2012

schmerzfreie und schöne Geburt

Die positiven Affirmationen kamen gestern sehr gut an. Ich glaube, dass sich jede Schwangere freut, wenn eine den Mut hat auch die Ängste anzusprechen und dass es eben nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen ist. Sie nahmen alle den Zettel mit den schönen Sätzen mit nach Hause.

Angeregt durch die Vorbreitung auf die gestrige Stunde fiel mir ein, dass ich von einer anderen Schwangeren in einem Kurs, wo ich im September hospitiert hatte, einen Flyer von einer Heilpraktikerin bekam, die Schwangere auf die Geburt mit positiven Affirmationen im Rahmen einer Hypnose vorbereitet. Das hatte mich damals schon neugierig gemacht und so rief ich sie gestern an. Die Frau ist ab Freitag für 10 Tage unterwegs und konnte mich heute Vormittag noch dazwischen "quetschen". Es war ein sehr schönes Gespräch.

Sie nahm meine Erfahrungen der bisherigen Geburten und meine Ängste und Wünsche auf. Dann erklärte sie mir, wie das Prinzip funktioniert. Sie erarbeitet eine individuelle Selbsthypnose, die sie bei mir anleitet und mir dann als Text mitgibt damit ich mich auf die Geburt mit positiven Einstellungen vorbereiten kann. Beim dritten Treffen übt sie dann mit mir die Schmerzhypnose, d.h. sie zeigt mir eine Selbsthypnose mit der ich den Schmerz in eine Entspannung umwandeln kann. Es ist das gleiche Prinzip wie bei Zahnärzten, die damit erfolgreich dem Patienten die Spritze ersparen. Eine kleine Hypnose zur Entspannung und Kräfte stärken hat sie heute schon mit mir gemacht. Aufgrund meiner Yoga-, Atem- und Meditationserfahrungen viel es mir leicht da hineinzugleiten. Sehr erfrischt und belebt habe ich mich danach gefühlt.

Nun bin ich schon neugierig auf die nächsten beiden Treffen.

Sat Nam 

Mittwoch, 21. November 2012

positive Affirmationen

Von der Numerologie her prägt uns heute die 3 (21ter = 2+1=3), deshalb schlug ich bei den 10 Körpern nach, welche Energie vorherrscht um eine passende Übungsreihe für den Schwangerenyogakurs zu finden. Dabei stieß ich auch auf das Thema positive Affirmationen um den 3ten Körper zu stärken. Ich fand Schöne im Internet für Schwangerschaft und Geburt. Dabei musste ich an gestern denken, als mir für einen Moment das Positive abhanden gekommen war. Hier meine Favouriten:

- Mein Leben bereichert sich durch das Kommen dieses Kindes
- Ich bin allen Aufgaben der Mutterschaft gewachsen
- Die Geburt meines Kindes ist einfach, angenehm und sicher

Es geht nicht darum ausschließlich positiv zu denken. Ängste und Unsicherheiten können einen wertvollen Schutz bedeuten, der uns vor Gefahren warnt. Doch der Ausgleich zwischen negativ und positiv ist wichtig. Kein Hineinsteigern in die eine oder andere Seite. Das Bewusstsein über beide Seiten ist entscheidend. Nicht nur die Ängste zu sehen sondern auch die Chancen und Möglichkeiten. 

Ich bin sehr gespannt wie dieses Thema heute Abend ankommt.

Sat Nam

Dienstag, 20. November 2012

Kleine Panik auf dem Mutterschiff

Heute laß ich in den Unterlagen fürs Schwangerenyoga über die Phasen der Geburt und den yogischen Tipps dazu. Erst war ich natürlich sehr interessiert, doch dann dachte ich, oje, wie soll ich mir das alles merken? Was fällt mir davon in dem Moment wirklich ein? Und dann ging das schwarze Loch auf. Was alles passieren könnte, worauf habe ich mich da nur eingelassen und es gibt schließlich kein zurück.... etc. Tränen stiegen in meine Augen. Tiefe Angst ergriff mich. Eine tiefe Ohnmacht zog mich hinab. Ich legte meine Stirn auf den Tisch und fühlte nur noch Müdigkeit und Verzweiflung. Eine Geburt verursacht Schmerzen und ist vollkommen unplanbar. An all die positiven Dinge wie das Fühlen der weiblichen Schöpfungskraft, der Verbindung mit der universellen Kraft und das tiefe Glücksgefühl wenn ich mein Baby das erste Mal in den Händen halte, konnte ich nicht denken, waren total ausgeblendet.

Ich schaute auf die Uhr und sah, dass ich in 20 Minuten meine Kleine vom Kindergarten abholen musste. Ich wusste in diesem Zustand würde das verdammt schwer werden. Also schlug ich das Schwangeren-Yogabuch mit den Meditationen auf und nahm eine gegen Ängste. Sie war leicht durchzuführen und verband mich mit meinem tiefen Atem. Es ging mir von Minute zu Minute besser und mit einem sanften Lächeln konnte ich zum Kiga fahren. 

Sat Nam

 

Montag, 19. November 2012

Nun heißt es selber kochen!

Mir ist bewusst geworden, dass der kleine Trauerschmerz über das Ende der Ausbildung mit Eigenverantwortung zu tun hat. Vorher konnte ich mich an einem Ausbildungswochenende bequem an einen gedeckten Tisch setzen und mir die Erkenntnisse als leckere Häppchen servieren lassen. Natürlich war auch schwer Verdauliches dabei. Doch die Auseinandersetzung damit ließ mich reifen. Um das Menü und ihre Zusammenstellung musste ich mich nicht kümmern. Auch die angenehmen Gäste an dem großen Tisch trugen zu einem besonders angenehmen Klima bei. Und wenn ich einen Wunsch hatte, brauchte ich nur den "Ober" rufen....

Jetzt muss ich mich alleine um ein Restaurant bemühen, die Speisen selbst auswählen und Einladungen aussprechen. Eigene Ideen und Projekte sind gefragt. Das Schöne ist, dass ich zumindest ein Bistro im Hause habe, wo ich Kundalini-Yoga-Interessierten ein Abendbrot geben kann. Die Möglichkeit das K-Yoga unterrichten zu können und zu dürfen, erfüllt mich sehr und gibt mir viel Kraft.

Sat Nam

 

Sonntag, 18. November 2012

Stufe 1 vollendet!

Jetzt habe ich das offizielle Zertifikat als Kundalini-Yogalehrerin (Stufe 1)! In der Besprechung meinte Atma Singh zur schriftlichen Prüfung: "Es war verdammt schwer bei Deinen Antworten Fehler zu finden...." Als Tipp für den weiteren Weg gab mir Dashmesh Singh eine Meditation zur Stärkung des Kronenchakras auf. Er meinte, ich würde manchmal damit hadern, dass ich im Alltag allein auf meinen Weg gehen und Angriffe abwehren muss. Durch die Verbindung über den Scheitelpunkt zum Universum könne ich mich fest damit verankern und "unschlagbar" in meinem Sattel sitzen. Mir fiel ein, dass ich damit auch unabhängig bin, was mir auch schon immer sehr wichtig war. 

Ich bin etwas traurig weil die Ausbildung zu Ende ist. Es ist wie in ein kleines Loch fallen. Ein interessanter und mich positiv veränderter Weg liegt nun hinter mir. Ein Abschnitt ist beendet. Gerade in den letzten Wochen war durch das Lernen der Alltag geprägt und das eine Ziel stand im Fokus. Nun ist es wunderbar vollendet. Doch ich muss auch erst einmal wieder umschalten auf Genießen und Treiben lassen. Allerdings nicht lange, denn kommendes Wochenende ist die Abschlussprüfung in der Schwangerenyogalehrerausbildung. Na, Gott sei Dank.... ;-)

Sat Nam

 

Samstag, 17. November 2012

Prüfung

Der Prüfungstag ist fast zu Ende. In der schriftlichen Prüfung habe ich mich gut gefühlt. Bei der mündlichen sollte jede einen 5 Minütigen Vortrag halten. Ich entschied mich für ein selbst komponiertes Lied: "Manchmal ist es hart auf dem Shakti - Pfad". Es kam sehr gut an. Mir wurde eine kabarettistische Ader nachgesagt und ich sollte es doch bei Youtube hineinstellen...

Jetzt sitzen wir hier im "Wartesaal", d.h. eine nach der anderen wird hinein gerufen und dann werden die Ergebnisse bekanntgegeben und es wird eine Empfehlung ausgesprochen, welche Themen und Kryias gut für einen sind.

Morgen werde ich mehr berichten. 

Sat Nam

Freitag, 16. November 2012

Der letzte Tag vor der Prüfung

Morgen wird es ernst. Eine Hektikwelle ergriff mich. Es fiel mir zunächst schwer mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Dies sollte ich plötzlich unbedingt noch lesen. Das noch dazu lernen. Dringend noch ganz, ganz wichtige Dinge einkaufen gehen. Verflucht, wo sind eigentlich meine Prüfungsunterlagen? Wie ein wild gewordenes Eichhörnchen sauste ich umher. Bis ich endlich inne hielt, tief durchatmete und entschied: "Jetzt habe ich soviel über Streß und Nervensystem gelernt. Wo bleibt neben der Theorie die Praxis?" Ich machte die kurze Übungsreihe für ein erschöpftes Gehirn, wurde ruhiger und beschloss: Ich habe gelernt und mich mit den Themen sehr gerne beschäftigt. Den Rest lasse ich mir vom Universum schenken und entscheide mich damit für innere Ruhe, Gelassenheit und Vertrauen.

Sat Nam   

Donnerstag, 15. November 2012

Zeit, Lernen und Hypophyse

Harpurkh, Birgit und ich trafen uns zum Lernen. Es tat gut, sich über die Themen zu unterhalten, gegenseitig Lücken aufzudecken und zu ergänzen. Und auch Mut zur Lücke zu haben. Der Lernstoff ist sehr umfassend und weil er so interessant ist, ist es leicht sich darin zu verlieren. In manchen Bereichen haben wir das Gefühl nur die Spitze vom Eisberg zu kennen, doch zwecks Zeitmangel dürfen wir nicht tiefer hinabsteigen. Vielleicht wird das später noch kommen.

Gestern beim Schwangerenyogakurs gab es "Zuwachs". Zwei Neue mit noch kleinen Babybäuchen waren dabei. Es war eine wunderbare Stimmung. In einer Gruppe von Schwangeren zu sein ist einfach immer wieder herrlich. So direkt, herzlich, ehrlich und authentisch.

Jetzt habe ich gleich den "normalen" Erwachsenyogakurs, freue mich auch schon sehr, wir machen eine Übungsreihe für die Verstärkung der Bogenlinie durch Aktivierung der Hypophyse (Hirnanhangdrüse, reguliert wichtige Hormone). Das ist besonders wichtig für uns Frauen. Damit können wir unsere Projektionskraft stärken, bringen die Hormone in Einklang, besinnen uns auf unsere Stärken und brauchen weniger im Außen nörgeln (das können wir Frauen manchmal auch sehr perfekt... ;-)).

Sat Nam

 


Mittwoch, 14. November 2012

effektiver Alltag durch Lernen

Beim Lernen bin ich jetzt in einem richtig fließenden Rythmus. Es fällt mir immer leichter, weil es mir wieder vertrauter wird. Schließlich ist es schon lange her, dass ich für eine Prüfung gelernt habe (mindestens 10 Jahre, gefühlt 30 Jahre). Erstaunlich finde ich, dass ich dadurch auch strukturierter im Alltag bin. Obwohl der Fokus auf die Lernkarten steht, schaffe ich "nebenbei" viel mehr als sonst. Der ganze Bügelwäscheberg ist weggeschmolzen weil ich dabei die Karten gelernt habe. Das Bügeln hat damit viel mehr Spaß gemacht. Auch der Weg zum Kindergarten war mit Lernkarten interessanter. Und das Kartoffelschälen war ebenfalls viel abwechslungsreicher, auch wenn einige Karteikarten mit ein paar Püreespritzern verziert wurden...

Die Kinder finden es zwischendurch auch ganz lustig, Karten zu ziehen und das Runterbrabbeln der Antworten zu hören. Die Kleine hat zwar wenig Ausdauer und die Große will alles verstehen und stellt mir mit ihren Fragen Löcher in den Bauch (was zu großen Zeitverlusten führen kann), aber sie respektieren ihre Mama in dieser Ausnahmephase. Da bin ich dankbar.

Und gleich beginnt der Schwangerenyogakurs...

Sat Nam

Dienstag, 13. November 2012

Lernen und erschöpftes Gehirn

So langsam raucht mir der Kopf vom Lernen. Über 80 Karteikarten schauen mich an und rufen: "Weißt Du dies... Weißt Du das..." Am Vormittag kam ich gut voran, doch am Nachmittag war mein Gehirn weichgekocht. Zur Ablenkung schaute ich in meine e-mails und fand eine Nachricht von Dashmesh Singh mit einer Meditation "Für ein erschöpftes Gehirn". Bingo! Das probierte ich gleich aus. Unglaublich wieviel ich mich besser fühlte. Hier die Anleitung (gesamte Dauer ca. eine Viertelstunde):

1. Einfache Haltung. Arme sind angewinkelt, liegen seitlich locker am Brustkorb. Die Unterarme zeigen nach vorne. Rechte Handfläche zeigt nach unten zum Boden, linke Handfläche nach oben. Beide Arme werden abwechselnd nach oben und nach unten geführt, so als würden sie einen Ball prellen (ca. 20 cm hoch und runter). Dabei in 8 Atemzügen ein- und wieder in 8 ausatmen (immer durch die Nase ein und aus). 3 Minuten lang. Dann die Handflächen wechseln (linke nach unten, rechte nach oben). Wieder 3 Minuten lang. Dann noch einmal wechseln (rechte nach unten, linke nach oben) und wieder 3 Minuten. Gesamte Dauer also 9 Minuten. 

2. Die Bewegung stoppen aber beibehalten. 5 1/2 Minuten langsam lang und tief ein- und ausatmen. Konzentrationspunkt ist das Kinn um bei sich zu bleiben und ganz ruhig zu werden. Möglichst nicht bewegen damit sich die Heilungskräfte entfalten können.

3. Abschluss: Einatmen, Atmen anhalten, Hände zu Fäusten und kräftig gegen die Brust drücken für 15 Sekunden. Dann das Gleiche gegen den Nabelpunkt. Dann die Arme an die Seite gegen die Rippen drücken, Fäuste in Höhe der Schulter und wieder für 15 Sekunden den Atem anhalten.

Die Blutzufuhr zum Gehirn wird aufgefrischt und die Rückenmarkflüssigkeit wird bewegt.

Dazu gibt es ein tolles Zitat von Yogi Bahjan: "Es ist unwichtig, alles zu wissen. Die Frage ist: Übst Du?"

Es hilft wirklich sehr gut. Einfach ausprobieren!

Sat Nam
  

Montag, 12. November 2012

Hormone und Angst

In der letzten Nacht schlief ich sehr unruhig. Eine halbe Stunde vor dem Aufstehen wurde ich schließlich ganz wach. Ein gruseliger Gedanke ergriff mich und zog mich in seinen Bann. Ich war wie fremdgesteuert. Obwohl ich es bemerkte und wusste, dass dieser Gedanke nichts mit der Realität zu tun hatte, kam ich nicht mehr zur Ruhe. Mit doppelter Motivation als sonst stand ich auf und machte mein Yoga. Denn ich wusste, das wird mir helfen, da heraus zu kommen. Es hat das ganze Sadhana gedauert bis ich mich von der Finsternis erholt hatte. Mir fiel ein, dass ich diese Angstzustände von der vorherigen Schwangerschaft in ähnlicher SSW kannte. 

Am letzten Donnerstag redeten wir noch nach der Yogastunde und eine ältere Teilnehmerin erzählte mir, dass es sie wurmt, dass sie im Alter viel mehr Ängste hat. Früher konnte man mit ihr spontan am nächsten Tag nach New York fliegen, heute braucht sie eine Woche um den passenden Wasserhahn fürs Bad auszusuchen. An diesen gut gesagten Satz erinnerte ich mich und ich glaube, dass diese Ängste hormonell bedingt sind. Das ist jedenfalls die Brücke zwischen Schwangerschaft und Älter werden. Gerade wir Frauen machen in diesem Punkt einiges durch.

Beim Lernen sah ich mir daher noch einmal das Thema Drüsensystem an. Im Hypothalamus (wichtiger Abschnitt im Zwischenhirn) verbindet sich das zentrale Nervensystem mit dem Drüsensystem. Er nimmt die Informationen der Gehirnzellen auf und gibt diese weiter als chemische Botenstoffe, was zu Emotionen und Verhalten führt. Zusammen mit der Hypophyse und Epiphyse (Hirnanhangdrüse) ist er verantwortlich für das Bilden der Hormone für Sexualorgane, Schilddrüse, Dopamin, Oxytocin, etc... Hormone und Nervensystem hängen also zusammen. 

Mit Hilfe von Yogaübungen und Meditationen (Konzentration auf das dritte Auge!)  kann ich einen Ausgleich finden, so dass ich mich nicht mehr hilflos ausgeliefert fühle und wieder in die Mitte komme. Da bin ich sehr dankbar. Zumal mir mit Geburt und Babyblues noch einiges bevorsteht.

Sat Nam

Sonntag, 11. November 2012

Blut und Atmung

Beim Lernen stieß ich heute auf den Blutkreislauf. Von der rechten Herzkammer fließt das Blut zuerst durch die Lungen und dann in die linke Herzkammer. Von dort wird es über die Arterien in den ganzen Körper gepumpt und fließt über die Venen wieder zurück zum Herzen, von dort wieder in die Lungen. Atmen und Blutfluss hängen also ganz dicht miteinander zusammen. Das Blut transportiert Sauerstoff und Nährstoffe in alle Organe, nimmt gleichzeitig Giftstoffe auf und bringt sie zum Abtransport zur Leber, Niere und Lunge. Umso länger und tiefer wir ein- und ausatmen, umso besser wird unser Körper versorgt und gereinigt. Vom Prinzip ganz einfach.

Es erinnert mich an eine Übung aus der Kinderyogalehrerausbildung. Shiv Sharan Kaur motivierte uns im Alltag Gegenstände zu platzieren, die in uns den Reflex vom langen, tiefen Atmen auslösen sollen. Da gerade Faschingszeit war, band ich Luftballons an. Am Spiegel im Badezimmer, auf dem Sofa ins Wohnzimmer, in der Küche ans Fenster und einen Kleinen im Auto am Rückspiegel. Damals ging es nur um das bewusste Atmen, jetzt weiß ich um die anatomische Bedeutung und finde es nun noch wichtiger. Es lohnt sich feste Rituale für das tiefe Luftholen einzubauen. Beispielsweise einen tiefen Atemzug vor dem Essen und 5 Atemzüge danach. Vor/Nach dem Zähneputzen, beim Schlüsselumdrehen im Auto oder bei einem Wutanfall der Kinder...

Sat Nam

   

Samstag, 10. November 2012

Ausgesorgt

Die Kleine hatte einen grippalen Infekt, der gerade am Abklingen ist, nun ist seit heute Nachmittag die Große dran. Mein Mann hatte "seine" Erkältung schon am letzten Wochenende.... Nun drängt sich natürlich die Frage auf, wird der Kelch an mir vorübergehen? Gerade wo ich nächsten Samstag Prüfung habe. Ängste und Sorgen steigen wie Seifenblasen auf. Und dann fand ich auf der Facebook-Seite von Sant Subagh Kaur folgendes Schaubild:



Da ich eh nichts daran ändern kann, brauche ich mir auch keine Sorgen machen. Ich habe also ausgesorgt ;-)

Gestern war ich aus sehr sorglos. Ich kümmerte mich um die Kleine und um das Lernen. Um die Mittagszeit fiel mir ein: Upps, ich habe mich noch gar nicht für die Kinderyogastunde vorbereitet! Ich war überrascht, doch gleichzeitig ganz gelassen. Ich wartete ab und spürte in den Raum hinein. Da fiel mein Blick auf das Spiel "Ubongo", dass ich mit der Kleine gespielt hatte. Überall lagen Edelsteine aus Plastik in den schönsten Farben herum. Die Kleine liebt das Spiel hauptsächlich wegen dieser Steine. Wir sortierten sie nach Farben für die Elemente und ich machte ein Yogaspiel daraus:

Die Steine vermischte ich auf ein Tablett. In der Mitte stand eine 1-Minuten-Sanduhr. "Hilfe! Die Elemente sind durcheinander geraten", rief ich den Kindern zu. Nun durfte jedes Kind Hüterin eines Elementes (ggf. auch zwei Kinder pro Element) werden und bekam einen Becher. Dann ging es der Reihe nach. Jedes Kind durfte eine Yogaübung vorschlagen, dass zu dem jeweiligen Element passt. Beispielsweise den Frosch für das Wasser-Element. Dann wird die Sanduhr umgedreht und alle Kinder müssen 1 Minute den Frosch machen. Wer das schafft, darf von dem Tablett einen blauen Edelstein nehmen und es der Hüterin des Elementes in ihren Becher werfen. Alle waren froh als die Ordnung der Elemente wieder hergestellt war...

Es hat sehr viel Spaß gemacht. Die spontanen Ideen sind doch meistens die Besten.

Sat Nam 
 

Freitag, 9. November 2012

Yoga für Krisensituationen

Gestern Abend war eine Frau zum ersten Mal in meinem Yogakurs, die seit über 100 Tagen täglich die Nabelkryia (intensive und anstrengende Übungsreihe für das Kraftzentrum vom Nabelpunkt ausgehend, stärkt auch Bauch/Rückenmuskulatur) macht. Das Besondere daran ist, dass sie erst vor fünf Monaten mit dem Kundalini-Yoga überhaupt angefangen hat. Sie ist in einer sehr schwierigen Lebenssituation, traf an einem fremden Ort auf das K-Yoga und ist der Empfehlung der dortigen Yogalehrerin gefolgt. Jetzt ist sie wieder zurück und will natürlich weitermachen. Sie sagt durch das tägliche Yoga wandelt sie sich endlich und kommt mit den Anforderungen ihres Lebens viel besser zu Recht. 

Das ist einfach wunderbar, diese Entwicklung mitzuerleben. Es erinnert mich an eine Zeit vor drei Jahren als ich in einer Krisensituation steckte und ebenfalls diese Nabelkryia täglich 120 Tage lang machte. Damals ging Ralf beruflich nach Wien und ich verstand die Welt nicht mehr. Ich hatte Angst davor ganz alleine in der Woche verantwortlich zu sein für die Kinder. Und ich hatte Zweifel, ob ich die Kinderyogalehrerausbildung schaffen könnte, die zeitlich gleichzeitig begann und wo ich durchschnittlich 1 Wochenende im Monat weg war. Wo wir uns als Familie eh nur noch von Freitag bis Sonntag sahen. Ich ging zu Nirankaur Kaur zu einer Sat Nam Rasayan - Behandlung und sie empfahl mir die Nabelkryia mit den Worten: "Es geht jetzt darum, dass Du Deine eigene Kraft kennen und spüren lernst." Oh ja, das hat tatsächlich sehr gut funktioniert. Ohne diese Erfahrung hätte ich mich nicht für ein drittes Kind entschieden. 

Wahe Guru!

Sat Nam 

Donnerstag, 8. November 2012

Nicht Reden - Kauen!

Beim Lernen bin ich auf ein paar Notizen bei dem Thema Verdauung gestoßen. Es geht um das gründliche Kauen, also der wahre Beginn vom Verdauungsprozess. Hari Jiwan Singh hatte uns damals erklärt, wenn wir beim Essen zuviel Reden bzw. zu grob kauen, zuviel Leerräume zwischen den Nahrungsstücken im Magen sind. Dadurch kann der Magen kein Signal der Sättigung an das Gehirn geben. Erst wenn er selbst durch die Magensäure einen Speisebrei erzeugt hat, drängt dieser an die Magenwand, wo sich die Zellen zur Signalgebung ans Gehirn befinden. Esse ich also zu schnell und zu grob, kommt das Sättigungsgefühl erst viel später, also dann wenn ich eigentlich schon über den Punkt hinweg bin. Kaue ich gründlich und speichle gut ein, kann ich meine körperliche Grenze rechtzeitig erkennen. Und der Magen braucht nicht soviel Säure produzieren weil schon Speisebrei angekommen ist.

Besonders jetzt wo mein Bauch immer stärker auf meine Verdauungsorgane drückt, kann ich jedes Wissen und Tipps gebrauchen damit ich Wege um meine Einschränkungen finde. Es fällt mir leichter gründlich zu kauen mit dieser Erkenntnis als mit dem bloßen Spruch "Kau' ordentlich!". Mit zwei Plaudertaschen wie es meine Töchter sind, ist es allerdings nicht ganz leicht ohne viel Reden zu essen. Sie machen sich einen Spaß daraus und interpretieren, was ich wohl eigentlich sagen möchte, obwohl ich nur auf meinen Mund gezeigt habe. "Hast Du was im Mund?" - "Tun Deine Zähne weh?" - "Hast Du Deine Sprache verschluckt?" ....

Sat Nam

Mittwoch, 7. November 2012

Clown - Yoga

Mir ist zu gestern auch noch eingefallen, dass sich diese Vielfalt im Kundalini-Yoga auch so wunderbar in den Kursangeboten wiederfindet. Es gibt Kundalini-Yoga nicht nur für Erwachsene, Kinder und Schwangere, sondern auch für Senioren und Übergewichtige (Yoga XXL). Denn es geht nicht um ein Leistungsziel, was angestrebt wird, sondern um die Verbindung mit dem eigenen Körper, Geist und Seele. Diese drei Basiselemente sind unabhängig vom Alter und Gesundheit.

Und über die Verbindung mit meinem Inneren erfahre ich die Verbindung zum Universum und damit zum Vertrauen ins Leben. Ängste und Ego können abfallen. Mir wird klarer, was mich wirklich erfüllt und wonach ich mich wirklich sehne. Dies ist jedoch ein Prozess, der nie aufhört und täglich gelebt werden kann. Deshalb hat das morgendliche Sadhana auch soviel Bedeutung. Ich stimme mich morgens auf mich selbst und der Verbindung zum höheren Bewusstsein ein. Jeder Tag ist anders. Jeden Morgen stehe ich verändert auf. Mein Körper ist nicht mehr derselbe wie vorher, mein Geist hat neue Ideen und meine Seele freut sich auf neue Erfahrungen. 

Doch auch wenn ich täglich Yoga praktiziere, heißt es Achtung: Fanatismus! Aus dem Zwang heraus dies zu tun ist ein Irrweg. Mit Freude und Selbstachtung gelingt es leichter und erfüllt seinen Zweck. Sowie dieses Bild es so wunderbar ausdrückt:



  Sat Nam

Dienstag, 6. November 2012

Für alle und alles ist etwas dabei

Jetzt in der Prüfungsvorbereitung wird mir besonders bewusst wie vielschichtig das Kundalini-Yoga ist. Allein was wir im Bereich Anatomie gelernt haben füllt schon fast ein Buch. Das Spannende ist der Zusammenhang zu den Yogaübungen und Ernährungsgewohnheiten im Alltag. Wenn ich früher im Biologieunterricht in der Schule etwas über den Körper lernte, ging es hauptsächlich um das Auswendiglernen von Fachausdrücken und Prozessen, die aber mit meinem realen Leben wenig zu tun hatten. In der Yogalehrer-Ausbildung ist das ganz anders. Es werden Zusammenhänge aufgezeigt und Tipps gegeben, die ich unmittelbar bei mir ausprobieren kann. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass nicht jeder Körper gleich ist und die eigene Erfahrung zählt. Wobei ich zugeben muss, dass unglaublich Vieles bei mir funktioniert hat. 

Ich bin nicht passiv ausgeliefert, ich kann selbst sehr viel tun für Gesundheit, Lebensfreude und Entspannung. Atem- und Körperübungen sowie Meditationen stehen in einer riesigen Auswahl zur Verfügung. Für fast jede Situation ist etwas dabei. Und ich kann die Übungen soweit abwandeln, dass sie für jeden machbar sind. Die Grenzen des Körpers werden akzeptiert. Es geht um das Fließen der Energien und nicht darum, wer die Übung am Besten ausführen kann.

Sat Nam 

Montag, 5. November 2012

Bericht im Celler Kurier

Hier nun unser Bericht, der diesen Mittwoch im Celler Kurier erscheint:


Auf dem Foto erfüllen wir natürlich alle Klischees (bärtiger Mann, "betuchte" Frau) der Yoga-Welt... ;-)

Da der Text hier als jpg-Datei schwer lesbar ist, hier noch einmal abgetippt:

"Im Team "Kundalini-Yoga für Celle und Umgebung" haben sich mehrere begeisterte Kundalini-Yoga-Lehrerinnen und Lehrer, die zum Teil schon seit vielen Jahren Yoga unterrichten, zusammengeschlossen - im Bild Brigitte (von links), Jagatpal, Borniko, und Harpurkh. So können sie im Raum Celle eine ganze Bandbreite von Kursen (für Erwachsene, Kinder, Jugendliche und Schwangere) an fast allen Tagen der Woche zu unterschiedlichen Uhrzeiten anbieten. Für sie ist Kundalini-Yoga ein Weg für mehr Gesundheit, Energie und Lebensfreude, der für jeden leicht zu praktizieren ist, da die individuellen Möglichkeiten berücksichtigt werden. Weitere Informationen und Termine im Internet unter www.kundaliniyoga-celle.de"


Sat Nam

Sonntag, 4. November 2012

Lymphsystem im Herbst

In der Prüfungsvorbereitung habe ich mich mit dem Lymphsystem (wichtiger Teil vom Immunssystem) beschäftigt. Seine Gefäße sind über den ganzen Körper verteilt und transportieren Flüssigkeit (=Lymphe) von außen nach innen bis zur Hohlvene wo sie zurück in den Blutkreislauf geht. Auf diesem Weg passiert sie Lymphknoten, die mögliche Bakterien und Viren erkennen und bekämpfen können. Diese Knoten befinden sich z.B. unter den Achseln und in den Mandeln. Der Transport entsteht durch Bewegung der Muskeln, die sich um die Gefäße und Knoten befinden, d.h. es gibt keinen automatischen Kreislauf wie beim Blut. 

Da nun gerade in dieser Jahreszeit die Räume stärker beheizt werden, somit der Nährboden für Bakterien und Viren, die bekanntlich Wärme mögen, größer wird, ist das Immunsystem gefordert. Damit die Lymphe schneller transportiert und gereinigt werden kann, braucht der Körper Bewegung. Am Besten an frischer Luft weil Bakterien und Viren keine Kälte mögen. Das ist wieder der Vorteil bei diesem Wetter. Draußen zu sein ist besonders effektiv. Und viel Trinken hilft dem Körper zusätzlich beim Reinigen.

Der gemütliche Spaziergang durch Herbstlaub und anschließendem Tee bei Kerzenschein erfreut das ganze Lymphsystem. Und mir leuchtet auch besser ein warum die Yogaübungsreihen zur Stärkung des Immunsystems soviele Armbewegungen für die Lymphknoten unter den Achseln enthalten. Vielleicht ist das sogar der Grund warum Yogis gerne die Haare dort wachsen lassen. Eine rasierte Oberfläche ist viel schutzloser vor Bakterien von außen. Und die Haut ist Hauptübertragungsträger von Viren.

Sat Nam   

Samstag, 3. November 2012

Es wäre Schade ...

Gestern wurde ich angesprochen, dass es doch Schade wäre, dass man meine Haare nicht mehr sehen würde durch meine Tücher um den Kopf. Ich war erstaunt über dieses Wort "Schade". Ich erklärte ihr, dass ich die Tücher trage weil es sich für mich gut anfühlt. Erst heute morgen ist mir klar geworden, dass es Schade wäre, wenn ich etwas was sich gut anfühlt NICHT tun würde. 

Natürlich weiß ich, dass meine Kopfbedeckung etwas fremd wirkt, doch vom Prinzip her geht es um das anders sein. Und dass es soviele Dinge (z.B. auch den spirituellen Namen) gibt, die sich bei mir vom Herzen her passend und stimmig anfühlen, die aber gleichzeitig für Außenstehende eigenartig sind, ist mein Schicksal. In den letzten Wochen habe ich immer mehr zu mir gefunden und stehe immer mehr zu dem, was für mich gut ist, ohne anderen zu Schaden aber auch ohne anderen gefallen zu müssen. Es ist eine Zeit, in der ich mich ganz zeige, wie ich bin. 

Die Maske ist gefallen, die Wahrheit will hinaus. Das Grübeln und die Ängste über die Reaktionen anderer schrumpfen. Ich bin niemanden mehr verpflichtet, nur mir selbst und der Verbindung zum wahren Kern eines jeden Menschen in dem das ganze Spiel von so-bin-ich und so-bist-Du keine Bedeutung hat.

Sat Nam

 

Freitag, 2. November 2012

Das Abenteuer Leben

Als Ralf und ich am Anfang meiner Schwangerschaft auf das Leben zu fünft angesprochen wurden, seufzten wir manchmal tief und sagten: "Ja, natürlich wissen wir, dass wieder alles von vorne los geht. Die anstrengenden Nächte, das Zahnen, die stinkigen Windeln, das Geschrei...." Doch das ändert sich jetzt. Die Vorfreude steigt, die positiven Gefühle nehmen größere Räume ein und als wir eben mit Freunden im Restaurant waren, zeigte sich diese andere Einstellung: 

Die Freunde hatten jeweils zwei Kinder im Alter unserer Kinder bzw. älter. Sie spielten beim Warten Karten und gingen nach dem Essen nach draußen. Nun saßen wir ohne Kinder da und ich sagte mit Ralfs nickender Zustimmung: "Seht Ihr, ist das nicht langweilig. Wie gut, dass wir bald wieder ein süßes Baby haben, dass wir verwöhnen können. Damit endlich wieder Leben in der Bude ist..." Wir sagten dies mit einem gewissen ironischen Unterton, aber da war ganz viel Wahrheit, Freude und vor allem Zuversicht und Kraft enthalten. Ralf und ich tauschten dabei verliebt verschmitzte Blicke aus...

Ein schöner Abend.

Sat Nam
 

Donnerstag, 1. November 2012

TIEF DURCHATMEN

Was es doch für wunderbare Ideen gibt! Unter http://bethechange.jimdo.com/gute-nachricht/   gibt es zur Abwechslung mal positive Nachrichten aus aller Welt. Eine sehr interessante Webseite über beispielsweise eine 70jährige Frau, die seit 16 Jahren ohne Geld lebt oder den Stopp vom Hummerverkauf bei Kaufland (wegen zu starker Tierquälerei) bis hin zur Möglichkeit der Abschaffung der 10-Euro-Praxisgebühr. Es tut einfach gut diese Seite zu lesen. Hebt die Stimmung, was gerade im grauen November besonders wertvoll ist.

Seit ein paar Tagen mache ich die Übungsreihe für die Stärkung der Lungen. Ab der 30. SSW beginnt das Kind im Mutterleib die Lungen auszubilden. Gleichzeitig drückt der Bauch nach oben und ich muss etwas für meinen langen tiefen Atem tun. Das Set hilft das Atmen tiefer zu erleben und die einzelnen Muskeln besser zu spüren, die daran beteiligt sind. Das Zwerchfell muss sich stärker zu den Seiten dehnen, da in der Mitte die Fruchtblase ihren Platz braucht. Flacher Atem macht sich durch Schmerzen im unteren Rücken bzw. an den Hüften bemerkbar. Es sind sogar Verspannungen in den Beinen spürbar, da besonders der Unterkörper nicht tief durchblutet wird. Unglaublich wie das flache Atmen eine Kette von Widerständen auslösen kann. Ich habe das alles an mir beobachten können und bin dankbar, dass ich auf diese relativ leichte Kryia gestoßen bin.

Sat Nam