Montag, 15. Oktober 2012

Schreck am Abend

Gestern Abend gingen Ralf und ich früh ins Bett. Wir waren gerade beim Einschlafen, da klingelte das Telefon. Ralf schreckte auf und sagte, er geht jetzt nicht ran, drehte sich um und schlief weiter. Ich erschrak auch, atmete tief durch und wollte wieder einschlafen. Doch der Kleine in meinem Bauch muss sich auch sehr erschrocken haben. Er bewegte sich so stark, wie ich es bisher noch nie erlebt hatte und vor allem er hörte gar nicht wieder auf. Vom Gefühl her würde ich sagen er strampelte mit Armen und Beinen gleichzeitig auf und ab. Erst als ich meine Hand auf den Bauch legte und ihm innerlich ruhige Worte zu sprach, beruhigte er sich. Auch das lange tiefe Atmen, das mir durch die Pranayamatechniken des Yoga vertraut ist, hatte einen wesentlichen Einfluss. Gut war auch das Bewusstsein über die Nicht-Anhaftung als Yogaphilosophie. Ich habe mich nicht mit der Angst und seiner Unruhe identifziert, also mir große Gedanken gemacht, warum ich z.B. das Telefon nicht lautlos gestellt hatte oder welche schlimmen Auswirkungen dieser Moment für ihn haben könnte oder welcher "böser" Mensch ausgerechnet jetzt anrufen musste, etc.... Ich habe lediglich versucht das Beste aus der Situation zu machen.

Unglaublich wie stark mein und sein Nervensystem miteinander verbunden sind. Erschrecken ist oft mit einem Zucken im Bauch verbunden. Das muss wirklich sehr intensiv für ihn gewesen sein. Er tat mir richtig Leid, gleichzeitig war ich froh, dass ich ihn gut beruhigen konnte. Das ist schließlich eine wichtige Fähigkeit für die Zukunft! Auch wenn ich für die Situation nichts konnte, so ist mir doch wieder einmal bewusst geworden welche Verantwortung ich trage und wie dankbar ich bin, dass alles bisher so gut gelaufen ist.

Sat Nam
 

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