Mittwoch, 12. September 2012

Mit der Welle sein

Habe heute die Flyer und Aushänge in den Frauenarztpraxen verteilt. Die Meisten freuten sich oder ließen mich einfach deren Pinnwand benutzen. Eine Arzthelferin lehnte ab mit den Worten: "Nee, die haben wir schon." - "Das kann nicht sein, das sind meine ersten Flyer hier in Celle." Ich holte die Zettel heraus und zeigte sie. "Ja, ja, die haben wir schon." Häh?! "Außerdem haben wir gar keinen Platz dafür." Ich schaute nach links, sah ein Ausstellungsregal für Flyer von denen zwei Reihen komplett leer waren... Da bin ich doch lieber freundlich gegangen.

Es ist ein gutes Gefühl, dass ich mich getraut habe. Denn Ablehnung gehört nun einmal dazu und die Angst davor kann sehr lähmend sein. Da ich schon einige Erfahrung mit Selbständigkeit und Werbung habe, sind mir die innerlichen Hürden vertraut. Der Unterschied zu jetzt mit dem Yogahintergrund ist, dass ich nicht mehr verkrampft kämpfe und mehr Leichtigkeit dabei habe. Früher hätte ich mit der Arzthelferin "gekämpft", hätte sie versucht zu überzeugen, vielleicht ein Wortgefecht geliefert oder wäre total verschüchtert nach Hause gegangen und hätte frustriert eine Flasche Rotwein getrunken. 

Allein für diese Erfahrung den Unterschied zu früher zu spüren, hat sich das Verteilen schon gelohnt. Im Grunde kommt es darauf an, sich nicht anzuhaften an Wünsche und Vorstellungen. Das Leben ist wie eine Welle, mal ist sie oben, mal unten. Die Welle annehmen wie sie ist ohne sie in eine Richtung erzwingen zu wollen. Mit ihr Surfen, durch sie hindurch tauchen, sich von ihr schaukeln lassen... sind sinnvolle Möglichkeiten. 

So wie das Baby in meinem Bauch im Fruchtwasser hin- und herschaukelt und vollkommen eins ist mit allem, was ist.

Sat Nam

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