Freitag, 14. September 2012

Nasse Kinderyogastunde

Heute war meine erste Kinderyogastunde im Yogaraum bei mir zu Hause. Unser Thema war Indianer. Meine Große wollte Assistentin fürs Schminken sein und malte den Kindern ein paar Striche auf die Wangen. Zwei Jungs waren auch dabei. Mit denen habe ich noch nicht soviel Erfahrung. Sie waren lieb, doch sie wollten gerne zum Abschluss in unseren großzügigen Garten und auf unser Trampolin. Ich fand die Idee eigentlich gut, doch Zweifel meldeten sich. Was denken die Eltern, wenn sie ihre Kinder abholen und die spielen im Garten. 

Aber ich gab mir einen Ruck und dachte für die letzten Minuten ist das bestimmt in Ordnung. Doch ich vergaß, dass es Jungs sind. Es hatte in der Zwischenzeit geregnet. Ich gab ihnen ein Handtuch zum Abwischen. Aber das reichte nicht. Von meinen Töchtern bin ich es gewohnt, dass sie zu mir kommen und sagen würden: "Mama, dass ist einfach zu nass. Da rutschen wir aus, da bekommen wir nasse Füße." Die Jungs hatten viel Spaß. Ich kam näher und sah, dass ihre Socken triefend nass waren und ihre Hosen kaum noch trockene Stellen zeigten. Oje, was werden die Eltern sagen?

Für die abholenden Elternteile war es kein Problem (sie kennen ja ihre Söhne), doch ich spürte wieder einmal eine vertraute Zerrissenheit zwischen eigenen Erwartungen wie eine tolle Kinderyogastunde sein sollte, was den Kindern selbst gefällt und was den Eltern wichtig ist. Die Gedanken darüber sind überflüssig und nützen niemanden, denn es sind nur Konstrukte von Angst und Gefallen wollen. Da will ich raus und ich glaube, dass mir das immer besser gelingt, da es mir immer stärker bewusster wird.

Eine Herausforderung, der ich ins Auge blicke. Entscheidend ist, dass ich mit offenem Herzen und Verbundenheit mit der Unendlichkeit unterrichte.

Sat Nam

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