Dienstag, 17. Juli 2012

Was es ist

Wenn ich mich mit dem Guten, dem göttlichen Teil in mir, der universellen Energie oder wie immer ich es auch nennen will, verbinde, wird alles klar und gut. Dann sehe ich bei einem Spaziergang die saftigen Regentropfen auf einem Blatt, den hellen Horizont hinter den dunklen Wolken und das Leuchten eines Weizenfeldes. Ich spüre den Windhauch auf meiner Haut, das Prickeln der Regentopfen auf meiner Jacke und den matschig-weichen Boden unter meinen Füßen. Dann rieche ich den Lavendel am Wegesrand, die frische Luft nach dem Regenguß und Sonnencreme, der aus der Tube spritzt. Und ich schmecke den weichen Milchschaum vom Latte Machiatto, das fruchtige frisch abgebissene Apfelstück und den knackigen Salat. Und ich höre die Vögel auf den Bäumen zwitschern, das Kichern der Kinder im Zelt und das Brummen von Ralfs Auto, wenn er nach Hause kommt.

Natürlich schmecke ich auch die Milch, wenn sie sauer ist und ich sehe wie der Sturm einen Ast umknickt. Ich spüre auch die Kälte, wenn der ewig andauernde Regen die Kraft der Sonne in die Knie zwingt. Und ich rieche auch den Gestank aus einem öffentlichen WC, das schon lange nicht mehr gereinigt wurde. Doch ich verschließe mich nicht, ich bleibe im Herzen offen und nehme war, wie lebendig ich bin. 

Genauso machen es die Kinder. Mit Haut und Haar geben sie sich dem Leben hin. Sie lachen, wenn es lustig ist und sie weinen, wenn es traurig ist. Und immer bleiben sie im Fluß, zeigen ihre Gefühle und bleiben authentisch. Lassen sich trösten und die Tränen laufen. Stehen dann wieder auf und rennen kichernd durch die Gegend.

Das ist es, warum ich so gerne mit Kindern zusammen bin und dankbar bin, dass ich Eigene haben darf.

Sat Nam

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