Samstag, 11. August 2012

Langsam ist es leichter

Ich mähe wirklich gerne Rasen, weil es eine Weile vorhält und nicht nach 10 Minuten (wie in der Küche) wieder verwüstet ist, weil frisch gemähtes Gras so herrlich duftet und ich mich gut bewegen kann. Doch heute musste ich feststellen, dass es mit dickem Bauch nicht mehr so schnell geht wie sonst. Zwar hat der Rasenmäher eine Antriebsschaltung und fährt "fast von alleine", aber ich musste eben auch den Bauch mitschieben. Natürlich hätte Ralf das auch gemacht, aber da ich es mag, habe ich einfach langsamer gemacht. Das wird immer mehr zur Selbstverständlichkeit: Die Langsamkeit.

Hin- und herhetzen ist nie wirklich gut, doch durch eine Schwangerschaft werde ich regelrecht zur Ruhe gezwungen. Dadurch fällt mir Unruhe im Außen auch stärker auf. Die Kleine ist manchmal ein "Spring ins Feld" und wuselt manchmal zu stark herum, stößt dann etwas um oder stolpert. Ich schaute in der Yoga-Numerologie nach um mehr herauszufinden, was es sein könnte. Sie hat eine 6 in ihrer Tagesgeburtszahl, also ist an einem 6ten geboren. Die entspricht dem 6. Körper, der für die Bogenlinie steht. Im Yogabuch steht dazu, dass es im unerlösten Bereich sein kann, dass dieser Mensch Probleme hat seine eigenen Interessen durchzusetzen, weil er vergisst, sich auf die eigene Stärke zu besinnen. Gerade die weiblichen Geschöpfe neigen dazu, wenn ihre Bogenlinie schwach ist, sich im Außen zu verzetteln oder ihren Partner für alles verantwortlich machen (oder an ihm herumnörgeln). Das ist besonders fatal, weil gerade die Frauen gegenüber den Männern sogar über zwei Bogenlinien verfügen. Nicht nur die von Ohrläppchen über den Haaransatz zu Ohrläppchen, sondern auch noch zwischen beiden Brustwarzen (ein sehr guter Schutz für stillende Babys). 

Dieses Problem kenne ich selbst auch gut (logisch, habe nicht zufällig genau dieses Kind). Wenn ich plötzlich glaube, dass ich abhängig davon bin, was Ralf tut oder nicht, dann bin ich mir meiner eigenen Kraft nicht bewusst, ich glaube, ich bin ohne eigene Macht (=Ohnmacht) und verstricke mich in Machtspielen (wie bringe ich ihn dazu, dass er xy macht). Die Alternative ist, der eigenen Intuition zu vertrauen, aufs eigene Herz hören und dementsprechend in Liebe handeln. Als ich letztes Jahr die Sehnsucht nach einem dritten Kind spürte, sie Ralf mitteilte und er sich zwar freute, dann aber doch erst einmal skeptisch war, diskutierte ich nicht mit ihm oder "jubelte" ihm ein Kind unter. Ich blieb bei mir, was zum Teil ziemlich schmerzhaft für mich war, weil ich mir meiner eigenen Ängste bewusst wurde, aber durch das tägliche Yoga hielt ich durch und blieb in Liebe zu ihm. 

Ich glaube, das hinter den Zappel- oder/und Wutanfällen der Kleinen genau dieses Dilemma steckt. Sie will etwas und hat Angst, dass die anderen sie blockieren oder sie zu kurz kommt, sie kann dann nicht in Ruhe klar sagen, was sie will, sie will es dann selbst ganz schnell machen (z.B. die Marmelade schnappen bevor es die große Schwester macht und sie leert), wird hektisch und wirft alles um. Und wenn wir ihr dann klar machen, dass sie doch bitte einfach etwas sagen soll bzw. der ganze Keller voll mit Marmeladengläser steht, weiß sie gar nicht wovon wir reden, schließlich war sie in ihrem Emotionen gefangen. Das anschließende Reden und Erklären hilft ihr auch nicht wirklich. Heute habe ich sie während einer ähnlichen Situation am Arm festgehalten, sie angeschaut und gesagt: "Ganz ruhig, atme ein und wieder aus. Ich helfe Dir." Sie hat tatsächlich tiefer geatmet und verstand, wie es viel leichter geht. Dadurch lerne ich selbst gleich mit...

Sat Nam  

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen