Donnerstag, 9. August 2012

Nackenschleuse und Vertrauen im Regen

Im Yogahandbuch habe ich nachgelesen, wie genau die Nackenschleuse wirkt. (Nackenschleuse = gerade Wirbelsäule, Brustbein anheben, Kinn leicht nach hinten ziehen, Kopf ganz gerade (nicht nach oben!)) Ich wusste, dass es gut ist bei Blutdruckproblemen und Kopfschmerzen. Die Durchblutung vom Rückenmark zum Kopf wird verbessert. Mir war nicht bewusst, dass es den Mondpunkt am Kinn stärkt. Damit bleibe ich mit meinen Empfindungen bei mir und lasse mich weniger von äußeren Faktoren ablenken. Im Alltag kann ich das wunderbar anwenden. Sitzt beispielsweise jemand vor mir und redet Nonstop negativ und schlecht über alles Mögliche, kann ich die Nackenschleuse ziehen und mich davor schützen, dass ich selbst meine Mitte verliere. Und vielleicht kann ich meinem Gegenüber damit sogar helfen, selbst wieder in die Mitte zu kommen.

Gestern machte ich einen Spaziergang und kam in einen Regenschauer. Ich stellte mich unter einen Baum und wartete ab. Am Himmel sah ich schon in greifbarer Nähe das Ende der dunklen Wolke, blieb entspannt und betrachtete das Naturschauspiel. Doch irgendwann schaute ich auf die Uhr und erschrak. In 10 Minuten wollte eine Freundin meine Kleine wieder nach Hause bringen und ich stand hier und kam nicht vorwärts. Mist, wäre ich doch bloß eher losgegangen (wieder einmal war ich nicht gut genug...;-)). Wenn die jetzt gleich kommt und ich bin nicht da. Sie wird genervt sein und die Kleine wird verunsichert sein u.s.w. Doch dann meldete sich eine andere Stimme: Ja, dass kann alles passieren. Du kannst vom Schlimmsten ausgehen (=negativer Mind). Du musst es aber nicht. Du kannst es auch anders annehmen. Vielleicht hat sie selbst Verspätung, der Regenguss ist schnell vorbei und alles passt wieder (=positiver Mind). Vom Gefühl her, hatte ich den Eindruck, dass alles gut ist und sich schon alles fügen wird (=neutraler Mind, vom Herzen her). 

Ich vertraute meiner inneren Stimme, blieb ruhig stehen bis der Regen zu Ende war und ging entspannt nach Hause. Jedenfalls die meiste Zeit. Zwischendurch wollte ich schon losrennen, aber dann besann ich mich, atmete tief durch und ging konzentriert weiter. Zu Hause rief ich die Freundin an, sie war noch nicht einmal losgefahren und fragte, ob die Kleine noch länger bleiben könne, die beiden spielen so schön miteinander....

Sat Nam

 

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