Dienstag, 28. August 2012

Oma's Beerdigung

Wir beerdigten meine Oma. Es war eine "schöne" Feier. Der Pastor hielt eine festliche Rede. Er fand die treffenden Worte und nannte sie eine Realistin, die sich dem Leben stellte und immer positiv nach vorne blickte. Tröstende Worte gab er durch die Tatsache, dass wir alle irgendwann einmal gehen und wir nur Gäste sind. Es waren über 100 Menschen da und die anschließende Kaffeetafel war ausgebucht. Der Moment in der Kapelle vor der Trauerrede war der intensivste für mich. Rührende Musik lief im Hintergrund, viel Raum, Kerzen, wunderschöner Blumenschmuck/Kränze und der Sarg. 

Der Blick auf den Sarg machte mich sehr traurig. Doch ich vernahm wieder ihre Stimme: Nun macht doch nicht so ein Bomborium, das was da drin liegt, ist doch nur mein Körper. Mir geht es gut. Ich musste schmunzeln. Ich sagte ihr, dass es mir unangenehm ist, dass ich nicht so elegant gekleidet war wie die anderen, die in edlen Kostümen oder Blusen mit Blazern da waren. Ich hatte mir extra ein Schwangerschaftsoutfit in schwarz gekauft, was auch in Ordnung war, aber meine Oma war immer sehr schick und elegant gewesen. Da hörte ich wieder ihre Stimme in mir: Du bist genau richtig. Du hattest schon immer Deinen eigenen Kopf. Bleib' dabei. Das bist Du.

Das hat mir sehr gut getan. Danke, Oma.

Sat Nam



 

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