Freitag, 24. August 2012

Tiefgang im Kinderyoga

Heute war der letzte Kinderyogavormittag im Ferienprogramm. Ich fragte die Kinder, was sie gerne machen möchten und sie sagten einstimmig: Entspannung mit Geschichte und Massage. Das finde ich immer wieder erstaunlich. Am Anfang fanden sie die Entspannung blöd und nun gefällt sie ihnen. Es war eine schöne Kinderyogawoche, ich habe wieder viel gelernt und gleichzeitig gespürt über welch große Erfahrungsschatzkiste ich mittlerweile verfüge. Kinderyoga ist wirklich etwas wunderbares.

Interessant war auch ein Vormittag, als ein Mädchen plötzlich anfing zu weinen und zwei andere Mädchen, die sie auch aus dem Kindergarten kannte, für eine Situation beschuldigte, die schon ein paar Wochen zurück lag. Ich hielt inne und gab ihr erst einmal den Raum alles herauszulassen. Doch die anderen Zwei gaben sofort Beschuldigungen zurück. Da mischte ich mich ein, so dass das weinende Mädchen Zeit bekam. Es war dann muksmäuschenstill. Auch die anderen Kinder spürten, dass es hier um etwas Grundlegendes ging. Nachdem sich die Situation etwas beruhigte, redeten wir allgemein über Ungerechtigkeiten und Streit. Und dann erzählten die anderen Kinder von Momenten wo ihre Eltern sie ausschimpfen und was sie dann tun (z.B. ins Zimmer gehen). Ich schlug vor, sie könnten in solchen Momenten ein Lied singen um sich selbst zu beruhigen. Oder ein Mantra oder ein Yogalied nehmen. Es war ein besonderer Augenblick mit viel Tiefe und Vertrautheit in der Gruppe, danach war es eine verbundenere Stimmung.

Und heute kam das ehemals weinende Mädchen zu mir und erzählte, dass sie sich gestern unter ihr Kopfkissen versteckt hat und "I am happy - I am good" sang. Sie fühlte sich besser danach. Das war sehr berührend.

Sat Nam

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